GREGOR SCHRÖDER
sozial · literarisch · kreativ · global
Gregor Schröder
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Weisheiten, Lyrik & Humor
Weisheiten, Lyrik & Humor
Im Folgenden finden sich zunächst eigene Nonsens-
Vielleicht versucht ihr Euch selber mal an Gedichten welcher Art oder Unart auch immer. Dem Schwachsinn sind hierbei keinerlei Grenzen gesetzt.
Lust auf mehr? Dann ab mit TUI in den sonnigen Süden.
Merke:
Bei Loriot erfahren wir, dass ein Leben ohne Mops sinnlos ist, bei Stefan Bollmann lesen wir, warum ein Leben ohne Goethe sinnlos ist. Ein Leben ohne Katze ist möglich, aber trotzdem sinnlos.
Hier erfährt man, dass ein Leben ohne Sroggy freudlos ist.
Schwachsinn pur von Sroggy nur.
Denn der Nonsens-
99 Rosen lagen auf ihrem Grab
Und ein Mann lief auf und ab
Er hieß Anton Müller
Und war ihr Killer
Er wollte sie gar nicht erschießen
Er wollte sie nur grüßen
Und sagen: „Guten Tag, Frau Meier“
Da trat sie ihm in die Eier
Und er rechnete mit ihr ab
Und die Moral von der Geschicht‘
Tritt niemandem in die Eier nicht
Bitte nicht küssen
Sagte ich zu ihr
Und sie schnalzte mit den Lippen
Oder mit der Zunge
Erst später dann beim Bier
Da merkte ich
Sie war ein Junge
Ein Körper hatte Langeweile
Da stritten sich die Körperteile
Gar heftig und mit viel Geschrei
Wer wohl der Boss von ihnen sei.
„Ich bin der Boss“ – sprach das Gehirn
„Ich sitz ganz hoch hinter der Stirn
Ich muss stets denken und euch leiten.
Ich bin der Boss! Wer will`s bestreiten?“.
Die Beine sagten halb im Spaße:
„Gib nicht so an, du weiche Masse!
Durch uns der Mensch sich fortbewegt
Ein Mädchenbein den Mann erregt
Der Mensch wirkt doch durch uns erst groß
Ganz ohne Zweifel: Wir sind Boss!“
Die Augen funkelten und sprühten:
„Wer soll euch vor Gefahr behüten?
Wenn wir nicht ständig wachsam wären?
Uns sollte man zum Boss erklären!“
Das Herz, die Nieren und die Lunge
Die Ohren, Arme und die Zunge
Ein jeder legte schlüssig klar:
„Der Boss bin ich! Das ist doch klar!“
Ja selbst der Penis reckt sich groß,
Und rief ganz keck: „Ich bin der Boss!
Die Menschheit kann mich niemals missen
Denn ich bin nicht nur da zum pissen.“
Bevor man die Debatte schloss,
Da furzt der Arsch: „Ich bin der Boss!“
Hei, wie die Konkurrenten lachten
Und bitterböse Späße machten
Das Arschloch war drauf recht verdrossen
Und hat sich also gleich verschlossen
Es dachte konsequent bei sich:
„Die Zeit, die arbeitet für mich!
Wenn ich mich weigere´, zu scheißen
Werd’ ich die Macht schon an mich reißen.“
Schlaff wurden Penis, Arme, Beine
Die Galle produzierte Steine.
Das Herz, es stockte schon bedenklich
Auch das Gehirn fühlte sich kränklich
Das Arschloch war nicht zu erweichen
Ließ hie und da ein Fürzchen streichen
Zum Schluss, da sahen alle ein:
„Der Boss kann nur das Arschloch sein!“
Und die Moral von der Geschicht’:
Mit Fleiß und Arbeit schafft man`s nicht
Um Boss zu werden hilft allein
Ein Arschloch von Format zu sein!
Das mit viel Lärm und ungeniert
Nichts – als nur Scheiße produziert!
Eine Segeltörn im Ijsselmeer mit dem VLBS
Wer kennt die Völker, nennt die Namen
Die alle hier zusammen kamen.
Die BKs Opladen und Rheine
Machten allen andern Beine
Auch die aus Düsseldorf und Essen.
Den Rest kann man getrost vergessen
Von Harlingen stachen wir in See
Mal kreuzten wir Luv, mal einfach nur Lee.
Unser Schiff hieß Ambulant
Der Skipper Jauke war charmant.
War das Wetter kalt und nass
Hatten wir dennoch Heidenspaß.
Uli, Birte und Marayle vom Verband
Arbeiteten hervorragend Hand in Hand.
Wir kochten, lachten und zechten vom Fass
Zum Bechern gab‘s mehr als einen Anlass.
War‘n die Kajüten voll jungem Gemüse
Schliefen die Alten in der Kombüse.
In Terschelling legten wir an am Kai
Unsere Kopfschmerzen kamen nicht vom Tee.
Spornstreichs gings zum Radl-
Doch diese stellten sich erst mal stur
Nur die Hälfte bekam noch Radln
Der Rest benutzte seine Wadln
Mit Hein erspürten wir die Natur
Doch statt Ameisenlöwe gab‘s Möwen nur.
Unser Peter lehrte uns dann Qi Gong
Es war der Renner der Saison.
Mit Marayle lernten wir kooperativ
Bis Smutje uns zum Essen rief.
Die Annemie lehrte uns das Segeln
Sie sprach von Klüver, Fock und Regeln.
Kaum hatten wir den Knoten raus
War die Segeltörn schon aus.
Und die Moral von der Geschicht’:
Segeln mit vlbs ist ein Gedicht!
Was klingeln matte Lichter
Ob meiner Seele Sumpf
Was züngeln Quergesichter
Um meiner Hoffnung Stumpf?
O Schlingel ihr und Wichter
Benagt nur meinen Rumpf
Ich fühl's, ich bin ein Dichter
Heut ist Meschugge Trumpf!
Ein Hund lief in die Küche
Und stahl dem Koch ein Ei
Da nahm der Koch den Löffel
Und schlug den Hund zu Brei.
Da kamen viele Hunde
Und gruben ihm ein Grab
Und setzten ihm ein Grabstein
Worauf geschrieben stand:
Ein Hund lief in die Küche
Und stahl dem Koch ..."
Sag ich zu meinem Schwesterlein
Nimm dich in Acht, du Lästerschwein
Wer nicht stets die Wahrheit spricht
Sich irgendwann den Hals noch bricht!
Es gibt Gerüchte
Dass Hülsenfrüchte
In Mengen genommen
Nicht gut bekommen
Das stört mich nicht
Ich finde das fein!
Warum soll man nicht
Mal ein BLÄHBOY sein?
Von langen Leid bist du genesen
Zu früh schon sind wir froh gewesen
Gestern war der Frosch noch krank
Heut‘ verwest er unterm Schrank
Zwei Mädchen liefen durch's hohe Gras
Dem einen wurden die Höschen nass
Dem andern nur die Beine
Denn Höschen trug es keine
So warnte einst die Bayerische Verkehrswacht.
(Abschreckender und klarer kann man nicht warnen!)
Die Straßen waren regenglatt
Der Bircher Beni lebenssatt
Fuhr um die Kurve wie a Blödl
Zum Leichenschmaus gab’s Leberknödel
Die Haxen einer Bauerndirn
Benebelten sein Fahrerhirn
Als er grad bei den Wadln war
Da war’s mit allen Madeln gar
Sie war nicht mehr im Schritt fit
Drum sie bei jedem Schritt litt
Und auch wenn sie dann ritt, litt
Sich dabei in die Klit schnitt
Da sagt‘ sie, wenn sie litt: Shit
Sie bekam auf ihre Bitt‘ Kitt
Sie nahm dann bei dem Ritt Kitt
Doch half ihr auch der Kitt nit
Nahm, da es besser glitt, Pritt
Doch erst als sie nahm Shit mit
Und entgegen aller Sitt‘ ritt
Sie nicht mehr bei dem Ritt litt
Denn sie war jetzt im Schritt fit
Und deshalb wie ein Hit ritt
Jetzt sogar ritt zu dritt Grit
Wat et nit doch all jit, Pitt.
Ich mag das weite Meer sehr
Drum fahr ich mit der Fähr‘ her
Wenn ich mich um den Bär scher‘
Dann brauch‘ ich doch kein Heer mehr
Was eine Frag‘ der Ehr‘ wär‘
Zumal ich keine Wehr nähr‘
Die Serpentin‘ deckt der Teer
Drum ist auch diese Kehr‘ fair
Und es gibt nicht viel Verkehr
Ich leider von der Ähr‘ zehr‘
Da ich mit Kumpel Peer kehr‘
Warum liegt denn dein Ger quer?
Vom Teller du die Beer‘ leer‘
Dafür braucht‘s keinen Lehrer
Ich dich jetzt ohne Scher‘ lehr‘
Das ist ja auch viel fairer.
Jeder Blödel hat ’nen Dödel
Drum nicht trödel oder rödel
Mach aus Brödel keine Brösel
Selbst ich drösel nicht, du Schnösel
Jeder Bauer isst mal sauer
Doch nicht jedes Schwein hat Hauer
Baust aus Trauer eine Mauer
Und ’nen Tower voller Power
Dann als Bauer auf ihr kauer
Liegst auf Dauer auf der Lauer
Auch der Stauer wird jetzt rauer
Selbst der Klauer ist schon grauer
Auch der Tau, er ist ein Lauer
Selbst der Brauer war mal blauer
Weil ich oft mit der Wanze tanze
Geht die Emanze gern aufs Ganze
Doch sagt sie nie zum Schwanze Lanze
Das tötet die Romanze, fand se
Und wenn ich Münzen stanze, rannt se
Zur Pomeranze, denn die kannt se
Drum schnell ich band se, diese Schranze
Mit dem Kranze an der Hand se
Nicht jeder Furz, ob lang, ob kurz
Führt bei Gewurz zu einem Sturz
Sprach Abraham zu Bebraham
Kann ich mal dein Zebra ham?
Ein Bierzelt heißt Bierzelt
Weil im Bierzelt nur das Bier zählt
Wenn Fliegen fliegen, fliegen Fliegen fliegen nach
Partisan und Parmesan, wo sind sie geblieben?
Parmesan und Partisan werden leicht zerrieben
Zum Kollegen sprach der Geheimpolizist:
„Meiner lieber Freund, geh heim, Polizist“
Es freut uns heut der Genitiv
Auch wenn du rätst mir: „Geh nie tief“
Denn schon sagt mir mein Urinstinkt
Nach kurzer Zeit: Dein Urin stinkt
Was macht denn Amanda am Mann da?
Was selbst ein Iman ihm ansah.
Dann hol dir ‘ne Dirne.
Herr Dingsbums macht mit seinem Dings bums.
Sie erblickt einen Panda mit Pan da.
Es sitzt ein Vogel auf dem Leim
Er flattert sehr und kann nicht heim
Ein schwarzer Kater schleicht herzu
Die Krallen scharf, die Augen gluh.
Am Baum hinauf und immer höher
Kommt er dem armen Vogel näher
Der Vogel denkt: Weil das so ist
Und weil mich doch der Kater frisst
So will ich keine Zeit verlieren
Will noch ein wenig quinquilieren
Und lustig pfeifen wie zuvor
Der Vogel, scheint mir, hat Humor
Die Selbstkritik hat viel für sich
Gesetzt den Fall, ich tadle mich:
So hab ich erstens den Gewinn
Dass ich so hübsch bescheiden bin
Zum zweiten denken sich die Leut‘
Der Mann ist lauter Redlichkeit
Auch schnapp ich drittens diesen Bissen
Vorweg den andern Kritiküssen
Und viertens hoff ich außerdem
Auf Widerspruch, der mir genehm
So kommt es denn zuletzt heraus
Dass ich ein ganz famoses Haus
Ein dicker Sack – den Bauer Bolte
Der ihn zur Mühle tragen wollte
Um auszuruh‘n, mal hingestellt
Dicht an ein reifes Ährenfeld
Legt sich in würdevolle Falten
Und fängt ‘ne Rede an zu halten
Ich, sprach er, bin der volle Sack
Ihr Ähren seid nur dünnes Pack
Ich bin‘s, der euch auf dieser Welt
In Einigkeit zusammenhält
Ich bin‘s, der hoch vonnöten ist
Dass euch das Federvieh nicht frisst
Ich, dessen hohe Fassungskraft
Euch schließlich in die Mühle schafft
Verneigt euch tief, denn ich bin Der!
Was wäret ihr, wenn ich nicht wär?
Sanft rauschen die Ähren:
Du wärst ein leerer Schlauch, wenn wir nicht wären
Mich wurmt es, wenn ich nur dran denke
Es saß zu München in der Schenke
Ein Protz mit dunkelroter Nase
Beim elften oder zwölften Glase
Da schlich sich kümmerlich heran
Ein armer alter Bettelmann
Zog vor dem Protzen seinen Hut
Und fleht: Gnä Herr, ach sein S’ so gut!
Der Protz jedoch, fuchsteufelswild
Statt was zu geben, flucht und schilt:
Gehst raus, du alter Lump, du schlechter!
Nix möcht’ er, als grad saufen möcht’ er!
Sehr tadelnswert ist unser Tun
Wir sind nicht brav und bieder
Gesetzt den Fall, es käme nun
Die Sündflut noch mal wieder
Das wär ein Zappeln und Geschreck!
Wir tauchten alle unter
Dann kröchen wir wieder aus dem Dreck
Und wären, wie sonst, recht munter
Denk dir ein Trüffelschwein
Denks wieder weg:
Wird es auch noch so klein
Wird nie verschwunden sein
Bleibt doch als Fleck
Was je ein Mensch gedacht
Lässt eine Spur
Wirkt als verborg‘ne Macht
Und erst die letzte Nacht
Löscht die Kontur
Hat auch der Schein sein Sein
Und seinen Sinn
Musst ihm nur Sein verleihn:
Denk dir kein Trüffelschwein
Denks wieder hin
Fünf Männer seh‘ ich
inhaltsschwer –
Wer sind die fünf?
Wofür steht wer?
Blutigrot –
Das ist der Tod
Das ist der Tod
Der zweite hält die
Geißel fest –
Das ist die Pest
Das ist die Pest
Der dritte sitzt in
Grauem Kleid –
Das ist das Leid
Das ist das Leid
Des vierten Schild trieft
Giftignass –
Das ist der Hass
Das ist der Hass
Der fünfte bringt stumm
Wein herein –
Das wird der
Weinreinbringer sein.
Ich sprach nachts: Es werde Licht!
Aber heller wurd' es nicht
Ich sprach: Wasser werde Wein!
Doch das Wasser ließ das sein
Ich sprach: Lahmer, Du kannst gehen!
Doch er blieb auf Krücken stehen
Da ward auch dem Dümmsten klar
Dass ich nicht der Heiland war
Die Dächsin sprach zum Dachsen
'Mann, bist du gut gewachsen’
Der Dachs, der lächelte verhalten
Denn er hielt nichts von seiner Alten
Lieber Gott, nimm es hin,
Dass ich was Besond’res bin
Und gib ruhig einmal zu
Dass ich klüger bin als du
Preise künftig meinen Namen
Denn sonst setzt es etwas. Amen.
„Schier sechzig Jahr auf deiner Welt –
Bekomme ich jetzt Schmerzensgeld?"
„Mein Kind, mir geht dein Wunsch zu Herzen:
Geld hab ich keins, doch kriegst du Schmerzen!“
Durch einen Fehler im Weltenplan
Lockerte sich mein Schneidezahn
Da schoss es mir eiskalt durch den Sinn:
Wie, wenn ich nicht unsterblich bin?
Da schien mir urplötzlich sonnenklar
Dass ich ein endliches Wesen war
Da war ich schlagartig gewarnt:
So habe ich Gott als Mörder enttarnt
Zwei Leben werden enggeführt
Zwei Blicke werden sehr gespürt
Zwei Hirne werden sehr erregt
Zwei Herzen werden sehr bewegt
Zwei Körper werden sehr begehrt
Zwei Seelen werden sehr versehrt
Zwei Wochen lang wird sehr geflennt
Dann hat man sich in Leer getrennt
Wie wenn da einer, und er hielte
Ein frühgereiftes Kind, das schielte
Hoch in den Himmel und er bäte:
„Du hörst jetzt auf den Namen Käthe!“
Wär dieser nicht dem Elch vergleichbar
Der tief im Sumpf und unerreichbar
Nach Wurzeln, Halmen, Stauden sucht
Und dabei stumm den Tag verflucht
An dem er dieser Erde Licht …
Nein? Nicht vergleichbar? Na, dann nicht!
Seht ihn an, den Texter
Trinkt er nicht, dann wächst er
Misst nur einen halben Meter -
Weshalb, das erklär ich später
Seht ihn an, den Schreiner
Trinkt er, wird er kleiner
Schaut, wie flink und frettchenhaft
Er an seinem Brettchen schafft
Seht ihn an, den Hummer
Trinkt er, wird er dummer
Hört, wie er durchs Nordmeer keift
Ob ihm wer die Scheren schleift
Seht sie an, die Meise
Trinkt sie, baut sie Scheiße
Da! Grad rauscht ihr drittes Ei
Wieder voll am Nest vorbei
Seht ihn an, den Dichter
Trinkt er, wird er schlichter
Ach, schon fällt ihm gar kein Reim
Auf das Reimwort "Reim" mehr ein
Denkt euch, ich habe den Tod geseh‘n
Es ging ihm gar nicht gut.
Seine Hände wirkten so seltsam bleich
So gar nicht wie Fleisch und Blut
Und auf dem dürren Hals saß gar
Ein Kopf, der ganz aus Knochen war
Aus Knochen, ganz aus Knochen, denkt!
Da hab ich ihm fünf Mark geschenkt
Was einer ist, was einer war
Beim Scheiden wird es offenbar
Ruft er „Auf Nimmerwiedersehen“
Dann lass‘ ihn frohen Herzens geh‘n
Sagt er: „Lebt wohl, so leid mir's tut“
Dann sei mal lieber auf der Hut
Tut er nur „Tschau, bis dann dann“ brommen
Dann will das Arschloch wiederkommen.
Dein Leben ist dir nur gelieh‘n
Du sollst nicht daraus Vorteil zieh‘n
Du sollst es ganz dem Andern weih‘n
Und der kannst nicht du selber sein
Der andre, das bin ich, mein Lieber
Nu komm schon mit den Kohlen rüber
Ja wer wird denn gleich verzweifeln
Weil er klein und laut und dumm ist?
Jedes Leben endet. Leb so
Dass du, wenn dein Leben um ist
Von dir sagen kannst: Na wenn schon!
Ist mein Leben jetzt auch um
Habe ich doch was geleistet:
Ich war klein und laut und dumm
Siebzehn Worte schreibe ich
Auf dies leere Blatt
Acht hab' ich bereits vertan
Jetzt schon sechzehn und
Es hat alles längst mehr keinen Sinn
Ich schreibe lieber dreißig hin:
Dreißig.
Wer hat ein Alibi für mich?
Ich brauche eins für morgen
da soll ich es um 12 Uhr 10
der Königin besorgen.
Die Königin ist klein und rund
Der König groß und eckig
Dem, den sein Misstrau‘n auch nur streift
Geht es entsetzlich dreckig
Um 12 Uhr 10 bin ich bestellt
Ich trau mich gar nicht, hinzugeh‘n
Es sei, ich hätt' ein Alibi
Wer sah mich morgen, 12 Uhr 10?
Schön ist es
Champagner bis zum Anschlag zu trinken
Und dabei den süßen Mädels zuzuwinken:
Das ist schön.
Schöner ist es
Andere Menschen davor zu bewahren
Allzusehr auf weltliche Werte abzufahren:
Das ist schöner
Noch schöner ist es
Speziell der Jugend aller Rassen
Eine Ahnung von geistigen Gütern
Zukommen zu lassen:
Das ist noch schöner
Am schönsten ist es
Mit so geretteten süßen Geschöpfen
Einige gute Flaschen Schampus zu köpfen:
Das ist am allerschönsten.
Ein Wiesel
Saß auf einem Kiesel
Mitten im Bachgeriesel
Wisst ihr
Weshalb?
Das Mondkalb
Verriet es mir
Im Stillen:
Das raffinier-
te Tier
Tat's um des Reimes willen
Es war einmal ein Lattenzaun
Mit Zwischenraum, hindurch zu schau‘n
Ein Architekt, der dieses sah
Stand eines Abends plötzlich da
Und nahm den Zwischenraum heraus
Und baute draus ein großes Haus.
Der Zaun indessen stand ganz dumm
Mit Latten ohne was herum
Ein Anblick grässlich und gemein
Drum zog ihn der Senat auch ein
Der Architekt jedoch entfloh
Nach Afri-
Dunkel war’s, der Mond schien helle
Schneebedeckt die grüne Flur
Als ein Wagen Blitzes schnelle
Langsam um die Ecke fuhr
Drinnen saßen stehend Leute
Schweigend ins Gespräch vertieft
Als ein tot geschoss’ner Hase
Auf der Sandbank Schlittschuh lief
Und ein blondgelockter Jüngling
Mit kohlrabenschwarzem Haar
Saß auf einer grünen Kiste
Die rot angestrichen war.
Neben ihm ’ne alte Schrulle
Zählte kaum erst sechzehn Jahr
In der Hand ’ne Butterstulle
Die mit Schmalz bestrichen war
Droben auf dem Apfelbaume
Der sehr süße Birnen trug
Hing des Frühlings letzte Pflaume
Und an Nüssen noch genug.
Auf 'ner grünen Rasenbanke
Die rot angestrichen war
Saß ein blondgelockter Jüngling
mit kohlrabenschwarzem Haar
Holder Engel, süßer Bengel
Furchtbar liebes Trampeltier
Du hast Augen wie Sardellen
Alle Ochsen gleichen Dir
Rings herum herrscht tiefes Schweigen
Und mit fürchterlichem Krach
Spielen in des Grases Zweigen
Zwei Kamele lautlos Schach
Und zwei Fische liefen munter
Durch das blaue Kornfeld hin
Endlich ging die Sonne unter
Und ein grauer Tag erschien
Und der Wagen fuhr im Trabe
Rückwärts einen Berg hinauf
Droben zog ein alter Rabe
Grade eine Turmuhr auf
Von der regennassen Straße
Wirbelte der Staub empor
Und der Junge bei der Hitze
Mächtig an den Ohren fror
Beide Hände in den Taschen
Hielt er sich die Augen zu
Denn er konnte nicht ertragen
Wie nach Veilchen roch die Kuh
Diese traurige Geschichte
War so lustig wie noch nie
Deshalb heißt's auf Wiedersehen
Bleibe bei mir, oh Marie!
Dies Gedicht von Wolfgang Goethe
Schrieb Schiller tags bei Morgenröte
Als er auf dem Nachttopf saß,
Und die Morgenzeitung las...
Ich habe meinen Soldaten aus Blei
Als Kind Verdienstkreuzchen eingeritzt
Mir selber ging alle Ehre vorbei
Bis auf zwei Orden, die jeder besitzt
Und ich pfeife durchaus nicht auf Ehre
Im Gegenteil. Mein Ideal wäre
Dass man nach meinem Tod (grano salis)
Ein Gässchen nach mir benennt, ein ganz schmales
Und krummes Gässchen, mit niedrigen Türchen
Mit steilen Treppchen und feilen Hürchen
Mit Schatten und schiefen Fensterluken
Dort würde ich spuken.
Ein ganz kleines Reh stand am ganz kleinen Baum
Still und verklärt wie im Traum
Das war des Nachts elf Uhr zwei
Und dann kam ich um vier
Morgens wieder vorbei
Und da träumte noch immer das Tier
Nun schlich ich mich leise – ich atmete kaum –
Gegen den Wind an den Baum
Und gab dem Reh einen ganz kleinen Stips
Und da war es aus Gips