Schüttelreime

Der Schüttelreim ist eine Reimform

…bei der z.B. die (Anfangs-)Konsonanten der letzten beiden betonten Silben miteinander vertauscht werden. Er ist eine im deutschen Sprachraum seit dem 13. Jahrhundert bekannte Gedichtform. Seit dem 19. Jahrhundert werden Schüttelreime hauptsächlich für vergnügliche Zweizeiler oder auch Mehrzeiler verwendet. Es gibt ganze Bücher in Schüttelreimform, z. B. Versionen des Faust, einen Opernführer, aber auch Max und Moritz von Wilhelm Busch sowie Volksmärchen. Erich Mühsam, Joachim Ringelnatz, der unvergessene Eugen Roth ( s.u.) und viele haben wunderbare Schüttelreime verfasst. Auch ich bin ein ebenso passionierter Schüttelreimer wie ein Limericker (s.u.), auch wenn ich meist Zweizeiler verfasse. Eigentlich ist es gar nicht so schwer, wobei jede/r ja seine eigenen Schüttelreime ja stets überarbeiten und verfeinern kann, bis sie perfekt sind.

Kurzanleitung für einen einfachen zweizeiligen Schüttelreim:

Zunächst sucht man sich ein zusammengesetztes Wort wie z.B. sagenhaft oder zwei aufeinander folgende Wörter wie Mutter – Bier aus. Dann versucht man diese entsprechend zu schütteln, bis ein neues Wort oder 2 neue Wörter hinter entstehen (sagenhaft – Hagen Saft; Mutter Bier – Butter mir). Anschließend versucht man, daraus einen Zweizeiler zu basteln, der grammatikalisch korrekt sowie hoffentlich auch überraschend und witzig ist.

Neulich trank ich mit Hagen Saft

Wir beide fanden’s sagenhaft.

Bevor ich trink mit Mutter Bier

„Carola, reich‘ die Butter mir!“

Diese Zweizeiler kann man umdrehen und vielfältig inhaltlich sowie grammatikalisch verändern. Natürlich entstehen manchmal auch absurde Zusammenhänge, was aber gerade das Schöne daran ist. Es gibt sehr viele verschiedene Formen, von denen eine große Fülle und sehr bunte Mischung (inkl. Doppel-, Tripel-, Stab- u.a. Reime) hier in alphabetischer Reihenfolge der Reimwörter versammelt ist. Auf jeden Fall findet man hier für alle erdenklichen Anlässe den passenden Schüttelreim.

Merke: Schüttelreime machen Lust. Ich hoffe, dass du lachen musst.

Warnhinweis: Schüttelreime können den ach so gesunden Menschenverstand gefährden. Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihre nächste Verseschmiede oder Ihren Dichterfürsten (Adel vernichtet, und zwar hier die bisherigen Lesegewohnheiten und auch die guten alten Sitten.).

Kurz zu Rechtschreibung und Interpunktion:

Jedes Wort am Zeilenanfang wird groß geschrieben. Auf Interpunktion wird weitestgehend verzichtet, außer bei wörtlicher Rede, Fragen und Ausrufen sowie innerhalb einer Zeile.

Schüttelreime von A-Z

B

‘Nen Käse isst der Bademeister

Und gerade in die Made beißt er

Was kann das schon dem Meister schaden?

Im schlimmsten Falle scheißt er Maden

A bad hobby

had Bobby

Ich ertrinke in dem Bache schier

Wenn ich trink nach dem Schache Bier

Trinke nie beim Baden Wein

Sonst brichst du dir das Wadenbein

Ich will nichts mehr vom Baden wissen

Seit Krebs‘ mich in die Waden bissen

Wenn Meinhof zu dem Baader kommt

Dann der RAF-Kader bomt

Eva spielt mit dem Balle kesser

Ansonsten kann das Kalle besser

Wer Schmerzen in den Ballen hat

Bewege sich im Hallenbad

Ich schau auf diese Bande schier

Und trink‘ zu deren Schande Bier

Wenn nackt ich nun mein Banner spann‘

Ich damit einen Spanner bann‘

Ich hab‘ vor‘m dicken Bauch Angst

Und will, dass du dich auch bangst

Egal wie dick mein Bauch ist

Du es ja schließlich auch bist

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Erich Mühsam (1902)

Der Knabe stiehlt am Baume fleißig

Schon hat er eine Pflaume bei sich

Da wieder mal der Bundesrat

Das Volk um etwas Rundes bat

So hoff ich, dass die Hundesteuer

Der Magistrat mir stunde heuer

Den Menschen vieles gibt das Leben

Doch nicht ein jeder liebt das Geben

Da Pferd‘ oft aus dem Zügel flüchten

Will lieber ich Geflügel züchten

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Hätt‘ Eva nicht den Baum verkannt

Aus Eden wär’n wir kaum verbannt

Die Venezianer bau‘n Fregatten

Wenn sie nicht grad‘ die Frau‘n begatten

Ich brauchte nur das Becken heben

Schon spürte ich die Hecken beben

Es könnte meinem Beine schaden

Drum will ich nur zum Scheine baden

Lass Blech dir um die Beine schweißen

Damit dich nicht die Schweine beißen

Die Mücken, sie bestücken mich

Eine jede mit ’nem Mückenstich

Obwohl ich mit dem Hosenrock

Inmitten meiner Rosen hock

Die Mädchen, die sich biegen zart

Trainiert ein alter Ziegenbart

Es lebt‘ ein Hund in Bielefeld

Der gerade so wie viele bellt

Der Männerchor trinkt Bier vom Fass

Besoffen sind schon vier vom Bass

Schnell lauf‘ ich in den Birkenwald
Denn meine Pillen wirken bald

Hat eine Eiche Blätter kaum

Ist sie ein guter Kletterbaum

Ich weiß nicht, wie der Boden heißt

Doch spür‘ ich, dass mein Hoden beißt

Lieber dreh‘ ich den Braten rum

Als wegen Zahlungsraten brumm

Es lebte mal ein braver Hai

Der fraß statt Menschen Haferbrei

Dieweil Papa die Buben grillt

Malt Mama froh am Grubenbild

Bevor ich auf die Bullen stier

Trink lieber ich zu Stullen Bier

Lass Finger von dem Busen mein

Zeig lieber mir der Musen Bein

Einer echten butterfly

Niemand bringt die Flatter bei

Mit ihrem neuen Buttermesser

Schmiert unser Brot die Mutter besser

Mit so wenig Stückchen Butterkuchen

Kannst du doch keinen Kutter buchen!

Mach nicht mit der Butter Mist

Wart‘ damit, bis du Mutter bist

C

Cäcilie tät mit Castor pennen

So lernt sie grad‘ ’nen Pastor kennen

Großbagger sind von Caterpillar

IS ist auch ein Pater-Killer

D

Er half ihr in den Damensattel
Sie trat ihm auf die Samendattel

Wenn Butter kommt aus Danzig ran
Ist meistens sie schon ranzig dann

Der Ringer schwenkt die derbe Hüfte

Dem Arsch entrinnen herbe Düfte

Mach dich an den Dichter ran

Bevor der wird zum Richter dann

Die leere Tasche, die bedeutet

Dass etwas hier auf Diebe deutet

Biete stets dem Diebe Schach

Und schließe fest das Schiebedach

Bevor ich erlieg der Dirne Bann

Ess‘ lieber ich ‘ne Birne dann

Reichst du mal das Döschen mir

Verwöhn‘ ich dann dein Möschen dir

Von diesem grausen Doppelmord

Blieb übrig nur der Moppel dort

Du bist

Buddhist

E

Wenn froh ich bei der Eiche rast

Fasziniert mich der blattreiche Ast

Norddeutsche an der Eider leben

Doch ist die Landschaft leider eben

„Ach“, seufzt ein Mensch, es eilig habend

„Nur allzu bald ist Heiligabend!

Geht’s an“, beginnt er scharf zu denken

„Nur was für den Bedarf zu schenken?“

Napoleon, der auf Elba saß

Fing Fische, die er selber aß

Oh Mutti, heiz‘ mein eisig‘ Zimmer

Sonst frier‘ ich armer Zeisig immer

F

Was macht ihr mit der Fackel dort?

Wir jagen nur den Dackel fort

Wir wollen in dem faden Minden

Auf keinen Fall hier Maden finden

Warum trägst du die Faden-Schürze?

Dir deshalb meistens schaden Fürze

Für’s Fest kauf schnell drei Fässer Bier,

Wenn Harald kommt, dann besser vier!

Der Eskimo hat fahle Wangen
Wie gerne möchte‘ er Wale fangen!

Ich find’s in jedem Falle geil

Dass ich an deiner Galle feil‘

Am besten ich mich fasse kurz:

Niemals in meine Kasse furz!

Nicht immer hat die feiste Mutter

Für‘s Baby auch das meiste Futter

Am besten ich dich fessel kurz

Bevor ich in deinen Kessel furz

Auf ihr schon lang tut’s Fieber lasten

Daher sollt‘ sie wohl lieber fasten

Auf dem Fest der leisen Töne

Gab’s auch den Test der leisen Föne

Hinter hohen Fichtenwurzeln
Sah ich ein paar Wichteln furzen

Obwohl du einen Fimmel hast

Kommst du schon in den Himmel fast

Statt leiden an der Fimmelpest

Feier lieber mal ein Pimmelfest

Ich sprach grad‘ mit dem Finder kurz

Da ließ sie einen Kinderfurz

Hört er im Wald die Finken schallen

Lässt er ein Stückchen Schinken fallen

Voll Lobes sprach Frau Finkenstein:

„Die Harzer Käschen stinken fein.“

Zieh doch nicht so’n fiesen Mund

Nur weil du hast ’nen miesen Fund

Wer gibt dir solche Flausen ein?

Nur Affen jemals lausen fein

Der Schnee, den du in Flocken siehst
Dir unten in die Socken fließt

An diesem langen Fördermast

Hätt‘ ich gefasst den Mörder fast

Oft hängt bei einem forschen Mädchen

Die Tugend nur am morschen Fädchen

Hier steh’ ich nun und frage, Tor:

„Wer jetzt nicht friert, der trage vor,

Ob ich an diesem Tage fror.“

Warum nur hegst du Frauengroll?

Ich find‘ das einfach grauenvoll!

Wir soll‘n euch in die Fressen hauen

Denn ihr verschmäht der Hessen Frauen

Bei wem sich Geist und Fresse paaren

Wird stets gut mit der Presse fahren

Was wäre die Welt doch so freudlos

Wären wir unsern Freud los

Ich lebe in der Fülle gern

Doch halte mir die Gülle fern

Es können niemals Fürze schaden

Wenn man nicht sieht der Schürze Faden

Er blieb bei jedem Furze stur

Und noch nach jedem Sturze fuhr

Mir tut‘s ums frische Futter leid

Dass ich so lang‘ mit Luther fight

G

Im Kloster, das Sankt Gallen heißt

Spukt jede Nacht ein Hallengeist

Hörst du von fern ihn heulen, Gast

Spann ein, was du an Gäulen hast

Hinter den Gardinen sehen

Wir erstaunt Sardinen gehen

Ein Vorwurf trifft den Gatten meist

Er hätte einen matten Geist

Wir Lebenden gebärden alle

Uns stolz auf diesem Erdenballe

Die Predigt, mit Gefühl gestaltet

Macht Hände im Gestühl gefaltet

Der Rauchfangkehrer gegen Ruß
Am besten steht im Regenguss

Was macht’s, dass Gut und Geld verweht

Wenn gar zuletzt die Welt vergeht

Er macht sich jetzt beim Geizen rar

Da Schöne ihn nun reizen gar

Leute, die zu Gicht neigen

Sollten besser nicht geigen

Er bot den schönsten Ginster feil

Darüber wurd‘ es finster, geil

Halt dich von diesem Ginster fern

Auch wenn du magst es finster gern

Willst Autos du über Gleise leiten

Dann lass‘ sie einfach leise gleiten!

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Wendelin Überzwerch (1967)

Ein Auto fuhr durch Gossensass

Und kam in eine Soßengass

So dass die ganze Gassensoß

Sich über die İnsassen goss

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Er kommt mit allen Geistern klar

Er kann sie selbst bekleistern gar

Der Mann, der hinterm Gitter ruht

Besaß nicht mal ein Rittergut

Wenn ich mich in der Gosse paar‘

Für andere ist’s ’ne Posse gar

Ein Krüppel und ein Greis sich droschen

Um den Betrag von dreißig Groschen

Als ich in diesen Gruben bad‘

Erblickte ich die Buben grad

H

Er setzte sich aufs Hackebeil

Jetzt ist ihm keine Backe heil

Und er muss auf dem wunden Steiß

Den Umschlag wechseln stundenweis‘

Siegfried trank mit Hagen Saft

Da rülpsten beide sagenhaft

Als ich mal in Hagen war

Verlor ich in dem Wagen Haar‘

Erst schwamm er zu den Haien raus

Jetzt steht es leer, sein Reihenhaus

Mädchen, die im Haine kosen

Tragen meistens keine Hosen

An beiden Schuh‘n hab‘ halbe Sohlen

Drum kann ich nicht die Salbe holen

Hier trinkt ja selbst ein Hammel Bier

Warum hast du so‘n Bammel hier?

Den Löw‘ sah ich am Hange lungern

Ich glaub‘, er wird nicht lange hungern

Ich öfter mit dir hatte Last

Du einen an der Latte hast

Der Wiedehopf n‘e Haube trägt

Des Winzers Hand die Traube hegt

Und alle Krieger hauchen rasch:

„Oh Manitou, wir rauchen Hasch.“

Das war die Hauptstadt

Wo´s so gestaubt hat

Als er sich eine Helle füllt
Sie sich in feine Felle hüllt
Doch wenn dann erst die Hülle fällt
Ist nichts da, was die Fülle hält

Im Juli gibt es heiße Nächte

Da fängt man in der Neiße Hechte

Wie schön, wenn nach dem heißen Bad

Man gleich etwas zu beißen hat

Wir wollten gerade heiter raufen

Da sahen wir den Reiterhaufen

Gequält ich dennoch heiter winke

Obwohl ich schmerzhaft weiter hinke

Wie kann der Mensch von Herzen schmausen
Wenn tief im Eckzahn Schmerzen hausen?

Kehr niemals bei ‘ner Hexe ein

Und spiel‘ nie mit ‘ner Echse, Hein

Auf Evas Po wir Hiebe lassen

Soll sie doch ruhig die Liebe hassen

Wir fühlen es gleich hier beben

Drum woll’n wir noch ein Bier heben

Wenn ich doch am Himmelbett

Zum Wecken eine Bimmel hätt‘

Bevor ich in den Himmel schaue

Ich schnell noch meinen Schimmel haue

Bevor er mich im Himmel schasste

Ich lieber zu dem Schimmel haste

Das Ganze stinkt zum Himmel schier

Verkaufe nie den Schimmel hier

Ich frag‘ Professor Hinze meist

Warum die Pflanze Minze heißt

Dies hier wird nie ein hipper Flur

Selbst wenn ich mit dem Flipper hur

Du schüttest dir ins Hirne Bier

Bis voll ist deine Birne hier

Der Eunuch, der Hodenlose
trägt Franz Josefs Lodenhose

Ein Künstler schicke Höschen malt

Macht selbst vor keinem Möschen Halt

Wir bleiben der Frau Holle treu

Selbst wenn verkaufen Trolle Heu

Willst du mir die Hose klauen

Werd‘ ich Dich mit dem Kloße hauen

Jetzt entern wir den Hügel bald

Ich bitt‘ dich, Sarah, bügel halt

Ich sehe einen Hund graben

Das muss doch einen Grund haben

Frau Hindemith macht Hunde matt

Weil Knoblauch sie im Munde hat

Auch wenn man unter Hunden weilt

Die Zeit am End‘ die Wunden heilt

Nie einen Mops als Hunderasse!
Weil ich am Mops das Runde hasse

Bevor ich auf die Huren bau

Ich lieber auf die Buren hau

I

Man weiß, die Inder kennen Reben

So wie sie Rinder kennen eben

Doch fort die Kinder rennen eben

Erst isst du mit den Indern Reis

Dann gibst du deinen Rindern Eis

J

Man konnte schon in Jugendtagen

Mich mit dem Worte „Tugend“ jagen

K

Diese neue Kabelnummer

Macht öfter meinem Nabel Kummer

Will ich auf den Kahlen Asten

Brauch ich keinen alen Kasten

An unserm neuen Kartenschrank

Mich machen diese Scharten krank

Wohin ich mit dem Kater fuhr?

Natürlich zu der Vater-Kur

Ins Teppichhaus die Käufer laufen

Sie alle wollen Läufer kaufen

Ich hab’ im Ärmel keine Asse

Und doch gewinn’ ich eine Kasse

Ich lieber schließ‘ die Kellertür

Bevor ich gold‘ne Teller kür‘

Mir wird von diesem Kentern übel

Zum Kotzen muss ich entern Kübel

Warum nur ist der Killer still?

Das wird ja ein ganz stiller Kill

Warum ist heut‘ der Killer stur?

Er mordet auch bei stiller Kur

Jetzt haben alle Kinder Ruhr

Da hilft auch keine Rinderkur

Wer vor Tür ein Kindl find‘

Hat garantiert ein Findlkind

Es solang‘ auf den Klee schneit

Bis dass er hat ein Schnee-Kleid

Was sie erlebt im kleinen Wagen

Kann sie nur unter Weinen klagen

Ist diese kleine Dicke

Auch in deiner Clique?

Gleich hole ich die Kissenpost

Drin steht, was viermal Pissen kost‘

Wenn Mädchen in die Kissen weinen

Fehlt ihr ein Freund, sie wissen keinen

Es klapperten die Klapperschlangen

Bis ihre Klappern schlapper klangen

Auch wenn ich nichts zu knobeln habe

Kannst du die Bank doch hobeln, Knabe

Gestern fand ich am Koppeldamm

Tante Elfriedes Doppelkamm

Ich immer euch zum Kotzen fand

Bevor ich eure Fotzen kannt‘

Wie ich dir deinen Kragen neide

Aus Frust wir darum nagen Kreide

Ich dacht‘, es wäre ein krasser Wahn

Doch nein, es war ein Wasserkran

Der Karl bekam ’ne Kreidehaut

Und setzt‘ sich schnell ins Heidekraut

Es ist partout zum Kühe melken

Die Wand wir nur mit Mühe kälken

Bevor ich Evas Kummer stahl

Rasierst du mich als Stummer kahl

Im Winter oft die Kunde hallt:

„Es ist hier einfach hundekalt!“

Grad‘ denk ich mir beim Kunden stille

Wie ich heut bloß die Stunden kille

L

Denkt euch, aber lacht nicht

Ich schlafe nachts bei Nachtlicht

Du kaufst in jedem Lädchen Mist

Erliegst wohl ganz der Mädchen List

Der Insel fehlt‘ die Landungsbrücke

Das Schiff barst in der Brandungslücke

Sie würd‘ so gern den Langen fassen

Doch der will sich nicht fangen lassen

Als abends spät wir lasen noch

Verstopfte sich ihr Nasenloch

Passt mal auf: wir leben heute!

Drum lasst uns einen heben, Leute!

Es rauchte unser Lederjunge

Bis dass der Teer in jeder Lunge

Die Stadt kann bei den leeren Kassen

Die Straßen nicht mehr kehren lassen

Sie sah‘n die geilen Leiber wogen

Umsonst die frechen Weiber logen

Wenn Du für Deine Leier fichst

So tu‘ es ernst und feierlichst

Niemals ich bei der Leiter wache

Weil ich ansonsten weiter lache

Er fuhr auf einem Leiterwagen
Wo Steine und so weiter lagen

Der Dichter ist ein Schöpfer lichter Dinge

Im Trüben fischen nur die Dichterlinge

Dass ich Deine Lieb‘ ertrag

Ist, weil ich dem Trieb erlag

Derweil wir um die Liebe trauern

Bei Erika die Triebe lauern

Ich lieber meine Lieder mache

Bevor ich über Mider lache

Ein Tor singt jede Liederweise

Zuweilen laut, dann wieder leise

Dagegen gibt der Weise Lieder

Die er nicht kennt, nur leise wieder

Das Baby auf der Liegewiese

Man besser in der Wiege ließe

„Ach lieber Mann, mich linder kos

Damit ich bleibe kinderlos.“

Schon wieder redet Lisa Mist

Gottlob hört das kein Islamist

The princess found the little Moses
A Judenkind, a mittelloses

Weißt du nicht, wie ich litt, Maid?

Ach, zeig‘ ein wenig Mitleid!

Ich niemals Rätsel löse mehr

Davon wird meine Möse leer

Das Kind, das gold‘ne Locken trägt

Schreit laut, damit man’s trocken legt

Er kaufte eine Lodenhose

Und wetzte sich die Hoden lose

Dieweil die Burschen lösen Mieder

Singen sie schöne Mösenlieder

Du allerliebste Lotte mein

Kannst du mir mal ne Motte leih’n?

Ich habe Angst vor Löwen meist,

Drum lieber ich mir Möven leist‘

Es soll noch heute Lümmel geben

Die nur von Korn und Kümmel leben

Da drüben steht der lütte Hein

Von dem möcht‘ ich ’ne Hütte leih‘n

Als zu mir Martin Luther kam

War dummerweis‘ mein Kutter lahm

M

Der Prolo will ein Madl angeln

Doch tut es ihm an Adel mangeln

Schnell wurde da das Mädchen fahl

Drum fasst sie an ihr Fädchen mal

Mädchen, die im Mai nachts wüten

Halten nichts von Weihnachtsmythen

Die Kost hier ist ein Magenkleister

Darüber muss ich klagen, Meister

Gib mir meine Mandeln her

Mit dir ich nicht will handeln mehr

Die Kinder mögen Mäuse leiden

Doch sollten sie die Läuse meiden

Wenn ich im Laden mause Sachen

Dann kann ich eine Sause machen

Da stellt sich auch Herr Meier an

Denn billig kriegt die Eier man

Das ist ein toller Meister-Geist

Viel besser als die Geister meist

Die Boxer in der Meisterklasse
Zerschlugen sich zu Kleistermasse
Aus diesem großen Massenkleister
Erhob sich dann der Klassenmeister

Und weil er Geld in Menge hatte

Lag stets er in der Hängematte

Vom Amtssitz flieht Frau Merkel fast

Und widmet sich der Ferkelmast

Ich trinke ohne Messer Bier

Drum geht es gleich viel besser mir

Was kümmert mich Fürst Metternich

Mein Vetter liebt viel netter mich

Schmeckt dir so schlecht die milde Wurst

Dass du wie eine Wilde murrst?

Hör auf mit deiner miesen Frag‘

Ob ich auch einen Friesen mag

Das soll die große Minne sein?

Wo blieben nur die Sinne mein?

Der Jüngling, der war mittellos

Er hatte nur ganz little Moos

Ida liebt sehr ihr Möschen, Hein

Drum braucht sie nicht das Höschen mein

Damit nie mein Möschen reißt

Pflück‘ ich kleine Röschen meist

Wer anderen in die Möse beißt

Ist böse meist

Die Menschen mögen Möwen leiden

Während sie die Löwen meiden

Ich freue mich auf morgen sehr

Da hab‘ ich keine Sorgen mehr

Was macht ein kleines Mückentier

Doch für verflixte Tücken mir

Verwelkt ist ihre müde Pracht

Das ist’s, was sie so prüde macht

Wer ständig hundemüde reist

Ist selbstverständlich rüde meist

Ich hasse diesen Mühlenstein

Drum sitz ich auf den Stühlen mein

Niemals ihr eure Musen küsst

Ihr wisst nicht, wen ihr kusen müsst

Kaum ging es unsrer Mutter besser

Setzt‘ sie sich ins Buttermesser

Bevor du gibst der Mutter Bier

Reich mir doch mal die Butter mir

Auch wenn du meine Mutter bist

Ist dieses Kilo Butter Mist

Er ist meiner Mutter Feind

Obwohl er nur ihr Futter meint

Gib mir den letzten Mutterkuss

Weil ich jetzt auf den Kutter muss

N

Wer niemals mit dem Nabel ficht

Versteht die ganze Fabel nicht

Ein Golf mir über’n Nabel fuhr

Doch das ist eine Fabel nur

Wir schneiden durch die Nabelschnur

Halt du doch deinen Schnabel nur

Nana aß

Ananas

Hast du an der Nase Gicht

Riechst du solche Gase nicht

Auf dieses Schild die Nase richt‘

Verehrter Fahrer: „Rase nicht!“

Die Angler ihre Nasen rümpfen

Im Mühlenteiche rasen Nymphen

Ich riet ihm gleich zu Natrium

Doch setzte er den Rat nie um

Ich krieg‘ von jeder Natter Gicht

Drum find ich auch das Gatter nicht

Buddha, nach der netten Fabel

Starrt auf seinen fetten Nabel

Oft wird des Flirtens nette Phase
Gestört durch eine fette Nase

Mit den Bekennern neuer Lehren

Ließ Nero manchen Leu ernähren

Ein Säufer klagte neulich schüchtern:

„Heut’ fühl’ ich mich abscheulich nüchtern!“

Wenn wir unsre Nichten ficken

Im Walde selbst die Fichten nicken

Wenn kalter Regen niederfließt

Die Nachtigall im Flieder niest

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Eugen Roth (1972)

Du sollst Dein krankes Nierenbecken

Nicht mit kalten Bieren necken

Auch solltest Du bei Magenleiden

Den Wein aus sauren Lagen meiden

Glaub‘ nicht, dass alle Zungen lügen

Die warnen vor den Lungenzügen

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Ich haute diese Nieten rein

Obwohl mir alle rieten: Nein

Ja, sind die alle hier noch dicht?

Ich sag‘ das lieber jetzt doch nicht

Bevor die meine Nudel packt

Mach ich mich lieber pudelnackt

Du hast erkannt der Nutten Pein

Sie sagen selbst zu Putten nein

Ich niemals zu der Nutte pass

Denn ich mach nur ’ne Putte nass

O

O du

Udo!

Was ist das für ein öder Kahn?

Dort beißt kein Fisch am Köder an

Gibst du Opi Opium

Bringt Opium Opi um

Was willste in dem Orte Theben?

Ja, was denn wohl? ’Ne Torte heben!

P

Ich zeige dir das Paradies

Wenn du sagst zu Dara: Peace

Beim abendlichen Pfänderspiel

Maria auf den Spender fiel

Er lernte sie als Perle kennen

Jetzt geht sie mit die Kerle pennen

Erst schenkt er ihr ’ne Perlenkette

Dann geht sie in des Kerlen Bette

Als sie seine Pfeife sah
Griff sie schnell zur Seife „Fa“

Schluck lieber diesen Pillenrest

Sonst kriegst du noch die Rillenpest

Du einen solchen Pimmel hast

Der niemals in den Himmel passt

Man riecht schon deine Pippi Hose

Drum spar‘ dir deine Hippie Pose

Eh‘ ich durch diese Pinte tour‘

Trink‘ ich doch liebe Tinte pur

Wenn dich deine Plagen kratzen

Und dir alle Kragen platzen

Schimpf’ doch nicht so hitzig weiter

Bleib’ gelassen, witzig, heiter!

Bewahre deinen Plattenschatz

An einem kühlen Schattenplatz

Lass Bier in die Posaune laufen

Dann kannst du je nach Laune saufen

Das ist nicht nur ‘ne Prise Müll

Sondern der schrecklich miese Prüll

Wir streichen auf die Pumpen Lack

Da staunt das doofe Lumpenpack

Eva im Bett ganz pudelnackt

Karl-Otto an die Nudel packt

Sie denkt in ihrem Himmelbett

Ach, wenn mein Mann so’n Pimmel hätt

Siehst du dort den Pudel rennen

Er will bei seinem Rudel pennen

„Du willst, dass ich dich puder, Bär?“

„Ja, puder mich!“, rief Pu der Bär

Ich wüsste gern, was Pu-Bär tät

Käm’ er erst in die Pubertät

Was soll ich mit dem Puppenschein?

Mir machen meine Schuppen Pein

Das rechte Bein der Purzel winkelt

Bevor er an die Wurzel pinkelt

Das ist ja eine Putte nur

Und keinesfalls ’ne Nutte pur

Komm mir nicht mit dem Puzzle quer

Und lass‘ auch das Gequassel, Peer

R

Du mähst jetzt mal den Rasen, Hein

Sonst lass ich alle Hasen rein

Lass Sonne nie auf Raben schein‘n

Sonst kommen alle Schaben rein

Ich seh‘ hier lauter Rasenhaar

Drum machen sich die Hasen rar

Ich hatte alle Ratten lieb

Die ich dann an den Latten rieb

Die Ratte lief zum Rattenloch

Nachdem sie an den Latten roch

Es regiert der Rattenscheich

Im Hades nun sein Schattenreich

Jetzt tragen alle Ratten Schuh

Obwohl ich in dem Schatten ruh‘

Ein Kater kroch voll Raubgelüst

Hoch in des Baumes Laubgerüst

Den Spatz‘ er an zu hetzen fing

Das Federkleid in Fetzen hing

Diese fette Rebenlaus

Saugt dir jetzt dein Leben raus

Will einer sich sein Recht erschleichen

Kann er‘s im Guten schlecht erreichen

Man findet einen Reim leicht

So lange, wie der Leim reicht

Muss nur noch an der Zier feilen

Bei Reimen mit den vier Zeilen

Ein Mücklein wollte Reisen machen

Da flog‘s in einen Meisenrachen

Kauf‘ nie ein Rad als Restposten!

Es könnte wie die Pest rosten

Als Strafe mit dem Riemen streichen

Kann manchmal glatt für Striemen reichen

Raus kommen schöne Striemenreihen

Die Väter mit dem Riemen streuen

Die Eltern gehen Rinder kaufen
Derweil zu Haus die Kinder raufen

Bei diesem Haufen Rinderkot

Werden alle Kinder rot

Eva aus Adams Rippe war

Damals war noch die Wippe rar

Bevor wir Pferde ritten tot

Färbten wir unsre Titten rot

Um Gnade ich den Ritter bitt‘

Es ist für mich ein bitter Ritt

Selbst bei dem edlen Ritter gar

War‘n alle seine Gitter rar

Als du trugst deine Roben, Hein

Wir in den Sarg dich hoben rein

Dort drüben, hinterm Röhrengitter

Da spielen heut‘ die Gören Ritter

So dass man glaubt, es röhren Gitter

Sie sitzt mit ihm im Rosenhain

Und greift ihm in die Hosen rein

Sechsmal am Tag im Rosenhaus

Schlüpft Rosi aus den Hosen raus

Diese fette Rosenhummel

Macht in uns‘ren Hosen Rummel

Man sieht sie hoch zu Rosse traben

Doch flattern schon im Trosse Raben

Der Jäger träumt beim roten Tee

bestimmt von einem toten Reh

Es sprach der Herr von Rubenstein
Mein Hund, der ist nicht stubenrein

Sprecht Unsinn hier auf Rügen leise

Wir sind nicht auf ’ner Lügenreise

Was machst du für ’nen Rummel, Scheich

Du bist doch nur durch Schummel reich

Als Ruth von ihrem Russen schied

Da fuhr sie heim nach Schussenried

S

Jüngst klagte mal ein Sängerlein:

„Mein Auftritt sollte länger sein!“

Wenn Ritter faul im Sande liegen

Wer soll im heil‘gen Lande siegen?

Dass sie auch beim Gesinde lagen

Pfui! kann man nur gelinde sagen

Er weiß, er muss sich schämen groß

Er ihr ins Herz beim Grämen schoss

Fässerweis‘ wir schaffen Wein

Dafür braucht’s keinen Waffenschein

Er sucht jetzt einen Schattenplatz

Für den von Hitze platten Schatz

Hinter diesem Schattenriff

Dort ankert oft ein Rattenschiff

Wir sehen hier als Schattenrisse

Den großen Haufen Rattenschisse

Die Sonne wirft die Schatten weit

Es wird bald Nacht in Wattenscheid

Er lange unterm Scheiden litt

Bis er fand das Leiden Schitt

Das Mädchen mit dem schicken Duft

Vermählte sich dem dicken Schuft

Ihr Kapital sind schlanke Beine

Sie münzt es um in blanke Scheine

Gibst du mir einen Schlummerkuss

Dann ist mit meinem Kummer Schluss

Mein Kind, die Mutter schmiert dir Wecken
Mit Leberwurst, das wird dir schmecken

Wenn euch gebrat‘ne Schollen winken

Dann zetert nicht: „Wir wollen Schinken!“

Des Schweißes ist die Scholle wert

Den Schafen man die Wolle schert

Es rennt der Fuchs. Schon frisst

Der Lauf der Zeit die Schonfrist

Man glaubt nicht, was der Schotte macht

Er selbst aus die Motte schacht‘

Ich hörte einen Schrei, der klang

Als käm‘ er aus dem Kleiderschrang

Bevor ich meine Schürze fand

Machten mir meine Fürze Schand

Mich stimmt fast jeder Schütze mild

Wenn er benutzt als Mütze Schild

Wir lieben unser Schwabenherz

Drum lasst uns einen heben schwarz

Siehst du diese Schwalbe, Hein

Vergiss‘ jetzt mal das halbe Schwein

In Afrika die Schwarzen weinen

Aus großer Angst vor Warzenschweinen

Ich kenne einen Schweinemäster

Der ist so dick wie meine Schwester

’Nen Schwager ich als Schweißer habe

Für Gina ist’s ein heißer Schwabe

Er wird nach diesem schweren Leben

Selbst in der Gruft im Leeren schweben

Ich zähl‘ im Walde schon sechs Rehe

Bevor ich den Hund Rex sehe

My uncle says: „ I don’t see Billy.”

My brother answers: “Don’t be silly!”

Ich halte nichts vom Segelfliegen

Da können auch die Flegel siegen

Und wer sich solcher Siege flegelt

Vergisst, dass auch die Fliege segelt

Bevor wir uns‘re Sessel netzen

Uns lieber in die Nessel setzen

Betrunken ich von Sex babbel

Da ich schon‘s achte Beck‘s sabbel

Ich weiß nicht, warum er zum Sex riet

Weil dies doch sein Hund Rex sieht

At the water she said:

“Let’s stay at the seashed”

Ich seh‘ mit einem siechen Grausen

Die Euros zu den Griechen sausen

Wohlauf, ihr Chefs der siechen Gruppe

Nun würzt die fade Griechensuppe!

Grad noch las ich Simmel, Hein

Ich denk, er sollt‘ im Himmel sein

Bei uns gibt’s keine Sippenhaft

Doch schlürfen all‘ den hippen Saft

Es essen manche Sippen Kuchen

Wenn Arbeitslose Kippen suchen

Ich dachte, du wärst sittenfroh

Warum isst du dann Fritten so?

Am schlimmsten war‘n die Sittenstrolche

Ich meint‘ sogar, dort stritten solche

Wer zu lang nach der Spusi sinnt

Stellt fest, dass unsre Susi spinnt

„Ach Gottchen“, sprach der Sohn betroffen

Die Mutter liegt vorm Thron. Besoffen“

Die Mutter bringt dem Sohne bei

Wie nahrhaft doch die Bohne sei

Es muss doch auch bei Sonnenschein
Die Haut mit Creme zu schonen sein

Man soll nicht schon am Sonntagmorgen

Bekümmert für den Montag sorgen

Ich möchte‘ mich mit ‘nem Spaten paar‘n  

Du kannst dir ruhig den Paten spar’n

Ich esse nicht gern Spiegelei

Weil ich sonst wie ein Igel spei

Seit er täglich Sporen aß

Hat stets er mit den Ohren Spaß

Immer, wenn sie Sprudel trinkt

Gleich zum Klo die Trudel springt

Nächtelang der Stauer soff

Dann starb er mangels Sauerstoff

Fasst du auf See in Steckdosen

Kann dich der Schlag von Deck stoßen

Da drunten in der Steiermark

Da säuft nicht nur der Maier stark

Wenn nach der Schicht der Steiger geht

Am Zechentor ein Geiger steht

Unter den schönsten Steppdecken

Kann der blödeste Depp stecken

Ich werde alt, es sticht beim Gehen

Dazu spür‘ ich die Gicht beim Stehen

Die Mutter sich vorm Stillen graut

Der Hunger sich beim Grillen staut

Humor kann auch in stillen Werken

So manchen guten Willen stärken

Ich sehe hier die stille Wand

Nie fester je mein Wille stand

Der Kurti ließ ein Stinkerl weh´n
Dafür muss er im Winkerl steh’n

Wenn ich ein Haus mit Stuck schmück

Dann wird es stets ein Schmuckstück

Willst werden du ein Stoffeltier

Nur stur auf die Pantoffel stier

Erst kam ein stummer Denker

Dann wurd‘s ein dummer Stänker

Ist das nicht der Suppenhahn

Den wir noch gestern huppen sah’n?

Nicht nett, dass sie im Suppenpott

Den Teddy und die Puppen sott

Ich liebe dich, du Suse mein

Willst du jetzt meine Muse sein?

T

Nie mehr bekommst du Tafelobst

Wenn Du so auf der Havel tobst

Der Bösewicht zum Teiche rannte
Da ihn enterbt die reiche Tante

Bello die Wurst vom Teller schnappt

Der Bösewicht wird schnell ertappt

Ich hockte auf dem Teppichboden

Nun möchte auf dem Bett ich toben

Was litten meine Titten Qual

Betrat ich einst das Quitten-Tal

Ist zu viel auf dem Törtchen oben

Dann muss man zu dem Örtchen toben

Am Waldrand liegt ein totes Reh

Es trägt im Fell ein rotes T

Der Clown entzückt mit einem tragischen Mix

aus lauter verblüffenden, magischen Tricks

Auch wenn ich mich auf Transen freu

Bleib ich doch meinen Fransen treu

Ich öffne meine Trauerpost

Und find‘ bei deiner Power Trost

So manchem gilt die Treue nix

Er sinnt auf immer neue Tricks

Ich muss es dir ganz trocken sagen

Du solltest heile Socken tragen

Es war einmal ein Trotzkist

Der fand die Welt so kotztrist

Komm mal an die Tür, Kai

Wir fahren in die Türkei

U

Frau Merkel in der Uckermark

Fehl‘n die Berliner Mucker arg

Wein sollst bis 14 Uhr ihn trinken

Danach kannst du mal Urin trinken

Der Philosophen vage Thesen

Sind alle schon mal da gewesen

Die Maid mit dem verwirrten Haar

Der Liebling aller Hirten war

Wir sollten auf sie warten hier

Doch ganz vergebens harrten wir

V

Ich überlebt‘ den vollen Sturz

Aus Dank ich in den Stollen furz‘

Es war schon voller, war schon leerer

Doch niemals noch so voller Lehrer

W

Der Wanderer will die Waden regen

Am liebsten auf geraden Wegen

Mäuse unwohl sich in Wäldern fühlen

Viel lieber sie in Feldern wühlen

In voller Pracht und Wagenzier

So konntest du dich wiegen, Zar

Nun staunen und verzagen wir

Weil alles voller Ziegen war

Er fing auf seiner Wanzenreise

Das Ungeziefer ranzenweise

Wenn du die Badewanne küsst

Dann wirft er mit der Kanne wüst

Beim Zahnarzt in den Wartezimmern

Hört man nicht nur Zarte wimmern

Warum trinken Warzenschweine
Immer nur vom schwarzen Weine?
Weil sie, wenn sie weißen hätten
Würden anders heißen. Wetten?

Lass‘ Spinnen und das Weben hier

Den Bierkrug wollen heben wir

Das Weinfass, das Frau Weber leerte

Verheerte ihre Leberwerte

Die Firma preist den Wecker dreist

Obwohl er sich als Dreck erweist

Als lang‘ genug der Wecker gelärmt

Sie mir das Frühstück hat lecker gewärmt

Wenn Männer sich auf Weiber legen

Tun sie es meist der Leiber wegen

Weil verkehrt die Weichen lagen

Wurd‘ der Zug zum Leichenwagen

Es hält ein Floh in Weißenbach
Die Gäste nachts durch Beißen wach

Wer reist, braucht Schuhe

Wer scheißt, braucht Ruhe

Sogar die linke Westentasche

Ich meistens schon beim Testen wasche

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Joachim Ringelnatz (1928)

Als wir noch in der Wiege lagen

Dacht‘ niemand an den Liegewagen

Jetzt kann man nachts im Wagen liegen

Und sich in allen Lagen wiegen

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Die Babys in der Wiege zittern

Sobald sie eine Ziege wittern

Wie sacht sie wacht

(Die Mutter an der Wiege)

Mädchen, die die Wimpern pinseln

Tun meistens auch beim Pimpern winseln

Die Nacht ist lau, wir wollen tanzen

Doch auf dem Boden tollen Wanzen

Mein Schatz, wenn ich Dir Wonnen sende

Bewahr‘ sie bis zur Sonnenwende

Vor uns liegt die Wüste breit

Drum macht sie ihre Brüste weit

Z

Wer andern eine Zange leiht

Vermisst sie meist für lange Zeit

Am besten du die Zeitung liest

Am Ort, wo du die Leitung ziehst

Wir trinken von den Zinsen Bier

Die Weisheit uns‘re Binsen zier‘

Im Herbste an den Zitterpappeln

Sieht man die Blätter bitter zappeln

Ich werde kaum der Zobel Herr

Nervös ich drum am Hobel zerr

Es müssen hohe Zölle her

Davon ich in der Hölle zehr‘