Nonsens-Texte
Definition
Als Nonsens, Nonsensdichtung oder Unsinnspoesie, wird ein literarisches Genre bezeichnet, das sowohl in Prosa als auch in Versen (z.B. Schüttelreime und Limericks) vorliegen kann. Der heute Terminus als Bezeichnung für eine literarische Gattung geht auf Edward Lears „Book of Nonsense“ von 1846 zurück.
Die wichtigsten Merkmale der Nonsens-Dichtung
- Sämtliche Texte, die sich als Nonsens identifizieren lassen, verletzen teils Regeln der Sprache, logische Tatsachen, erscheinen absurd, spielen mit Paradoxa und leeren Vergleichen oder sind lediglich Sprachspiele. Nonsens soll unterhalten, eine überraschende Wirkung erzielen oder dient als sprachliche Lockerungsübung.
- Nonsensliteratur entzieht sich oftmals einer verstandesmäßigen Deutung und lässt sich kaum fassen. Demzufolge kann es durchaus Sinn ergeben, ein solches Werk zu analysieren, zumal solche Texte systematischen Regeln folgen, doch eine Interpretation ist in den meisten Fällen nicht sinnvoll oder zielführend.
- Charakteristisch sind Buchstabendreher und das Austauschen ganzer Wörter, das Brechen mit gängigen Regeln der Grammatik sowie der Rechtschreibung, Bildung von Neologismen und unbekannten Metaphern, unbekannten Nomen und absurd zusammengesetzten Wörtern.
Viele der folgenden Texte kann man in die Kategorie perfider Schwachsinn einordnen. Aber nichts ist so absurd wie unsere Wirklichkeit. Allein Donald Trump, die VW-Abgasaffäre und die AFD übertreffen die folgenden Texte an Absurdität bei Weitem. Jede Geschichte enthält ihre eigene unverwechselbare Weisheit und Wahrheit, über man sicher stundenlang philosophieren könnte, aber nicht muss. Schluss.
Im Folgenden sind 7 Nonsens-Texte von mir (Sroggy) aufgeführt. Dann folgen 7 Blindtexte und am Schluss noch über 200 Nonsens-Sprüche.
1. Sroggy: Kein Museum mehr für Kullerbach
In dem kleinen Dörfchen Kullerbach an der Kuller wurde gestern das Rasierschaum-Museum eröffnet.
Dieses einzigartige Museum, es soll das erste in Europa sein, wurde von dem Berliner Architekten Egon Pinsel gebaut. Es hat auf der einen Seite zwei verschiedene Platteneingänge, sowie einen quergelegten Mobilfunkmast. Auf der anderen Seite befinden sich große, schräg gestellte Fenster, die nach innen zeigen und so einen Lichtflutereindruck verschaffen, der sich in den mittleren Räumen bricht, um dann auf der Südseite in die Höhe zu gehen. Alles in allem eine sehr gewagte Konstruktion, die von der Statik her höchst problematisch ist. Die Kullerbacher Baupolizei hat die Bauabnahme nicht genehmigt und so mussten die über 40 Ehrengäste, zwei sind über 100 Jahre alt, in einem bereitgestellten Zelt die Eröffnung feiern.
Der Kullerbacher Gemeindevorsteher Josef Kreidebleich ist trotzdem guter Zuversicht. Er hofft, dass die Bauabnahme in den nächsten 50 Jahren erfolgt, und das Museum der Öffentlichkeit dann zugänglich ist. Bis dahin wird man sich mit einer Notlösung behelfen und die Exponate des Rasierschaum-Museums in den Nebenräumen des Eiskunstpalastes einlagern. „Da bleibt der Rasierschaum schön frisch und muss nicht wieder kostspielig in ein paar Jahren hergestellt werden!”, so Kreidebleich. Die Kullerbacher Bürger sind ganz anderer Ansicht. Sie wollen überhaupt kein Rasierschaum-Museum und halten den Bau für überflüssig. Die Argumente der Bürger sind einleuchtend, wenn man bedenkt, dass es schon 7 Museen in Kullerbach gibt und sich keines bisher selbst trägt. So fordert der Verein “Kein Museum mehr für Kullerbach” den sofortigen Abriss des Rasierschaum-Museums. Außerdem sollen das Lineal- und Stempel-Museum zusammengelegt werden. Das Bananen-Museum soll in Zukunft auch Äpfel und Birnen aufnehmen und nur noch im August geöffnet sein. Überdies sollen die Museen für Kleberückenschilder und Hängeregister ganz aufgelöst werden, weil die Firma Leitz sich als Sponsor zurückzieht. Bleibt noch das Luftpumpen-Museum und das Lesezeichen-Museum. Beide sollen in ein Hör-Kino umgebaut werden. Für dieses Projekt hat die EU schon Sondermittel aus dem Reptilienfonds zugesagt.
2. Sroggy: Was ich so schön an dir finde
Was ich so schön an dir finde, ist, dass du nie fragst, wo ich gewesen bin. Das gefällt mir an dir.
Das zeigt, dass du Vertrauen zu mir hast. Auch ich käme überhaupt nicht auf den Gedanken, dich zu fragen, wo du denn gewesen bist. Warum auch?
Du wirst schon deine Gründe dafür haben, dass du irgendwo gewesen bist. So wie ich meine Gründe dafür habe, da gewesen zu sein, wo ich war. Eigentlich ist das die Grundlage jeglichen Zusammenseins. Besser noch: die Voraussetzung für unsere Beziehung. Andere mögen da anderer Ansicht sein. Wir aber sind nicht die anderen.
Zwei Individuen, die sich mögen und jedem seine Freiheit lassen.
Ja, das ist eigentlich die Voraussetzung für die Liebe, also für unsere Liebe.
Andere lieben anders, manche ganz woanders, nur nicht dort, wo sie lieben könnten. Aber das ist ihre Sache. Das geht uns nichts an. Will sagen: die soll’n doch machen, was sie wollen. Was geht uns das an. Schließlich wollen wir ja auch nicht, dass sich andere über unser „Wo bist du gewesen?“ die Mäuler zerreißen. Und überhaupt. Was gibt es da schon zu reden.
Wen interessiert denn das, wo du gewesen bist.
Jedenfalls interessiert es mich am wenigsten,
wo du gewesen bist; und wenn ich in deine Augen schaue,
kann ich in deinen Augen lesen, dass es dich auch nicht interessiert,
wo ich gewesen bin.
Nur – und das muss ich dir ganz ehrlich sagen – wäre es für mich nicht akzeptabel, wenn du irgendwo wärst und dort nicht mehr zurückkämst. Dann würde es mich schon interessieren, wo du bist und von dort nicht mehr zurückkommst.
Denn dann könnte ich dir auch sagen, wenn ich irgendwo bin,
von wo ich nicht mehr zurückkomme zu dir,
damit du auch weißt, warum das so ist.
Aber, wie gesagt, das sind alles nur Spekulationen. Und wenn du von irgendwo nicht mehr zurückkommst, dann wirst du schon deine Gründe haben – das Gleiche gilt auch für mich.
Also wenn wir beide nicht mehr zurückkommen, bleibt allein die große Frage:
Wer kümmert sich um die Katze?
3. Sroggy: Vor gar nicht allzu langer Zeit
Es war einmal, vor gar nicht allzu langer Zeit, da war ich blöd. Damals war alles anders. Die Bäume waren rot und Eichhörnchen tot. Es gab Heinz noch in Gelb und Chinesen in Ultraviolett, und fette schwarze Kinder schlugen mich noch in der Schulpause. Deshalb bin ich jetzt zu verklemmt für mein Bett. Ich lege mich immer quer hinein, deshalb mögen mich die Affen auch nicht. Sie nuckeln immer an ihren perversen Steinen, lachen mich dann aus und bewerfen mich mit Bananen. Ich mag viel lieber Elefanten. große, grüne Philanthropen, die einem aus der Hand fressen und gar nicht wissen, was sie machen sollen. So liegen sie den lieben langen Tag in der Sonne und ärgern sich ob der Fliegen, die da immer vorbeischwirren. Danach gingen wir baden, an einen See. Er war nicht sonderlich groß, nur etwa fünf Komma drei fünf Quadratmeter tief. Aber ich habe Angst vor dem Tauchen, denn dort unten gibt es Wasser. sehr tiefes Wasser, das gar nicht so lustig ist. Denn wenn es da ist, das sehr tiefe Wasser, kriege ich Pickel und Pusteln und muss immer weinen, weshalb mich dicke Kinder und grüne Affen hänseln. Na ja, heutzutage ist alles anders. In amerikanischen Großstädten wird über Schokomilch philosophiert und meine Urgroßmutter strickt einen Pullover für mein Kaninchen. Oh, ist das Kaninchen süß, es heißt Bianca, weil Ute zu lang gewesen wäre. Es liebt Schokolade über alles, wobei wir wieder in Amerika wären. Dort gibt es nämlich nicht nur Schokolade, sondern auch noch Jeans von einem Levi und keinen Regen, sondern nur Süßsauersoße in Bechern, die man bei Mac Donalds‘ kaufen kann. Kennen Sie die Werbung von Alkopops, in denen immer diese hässlichen Jugendlichen wie die Fliegen umkippen? Ich auch nicht, aber man kann ja nicht alles haben. Denn Einstein hat mal gesagt, alles ist relativ. Deshalb liebe ich es auch, mich nachmittags hinter eine Mülltonne zu legen und zu lachen. Am besten ist es dann, wenn jemand die Tonne verfehlt, dann verschlucke ich mich immer beim Lachen. Ohne dass ich es will, läuft dann so ein krankes Experiment an, von dem man Alpenträume kriegt. Es gibt nämlich nichts Unsinnigeres auf der Welt, als die Raserei, mit der sich die Mäuse aufopfern. Sie springen in Scharen von Klippen, nur um dann für Lemminge gehalten zu werden, die eh nur Stricke und Giftspritzen am oder im Hals haben. Doch mit den Menschen ist es eine ganz andere Sache. Sie wollen nämlich nicht gestreichelt werden, wie es die Aliens tun. Sie kommen mit ihren fetten Raumschiffen aus dem All und kloppen unsere Füchse, die nichts dafür können, so unscheinbar zu sein, um wieder neu versteigert zu werden. Drei, zwei, eins, verkauft an den jungen Herrn mit der Krawatte dort drüben. Ja, der, der neben dieser Frau in Pink sitzt. Genau. Was? Sie haben gar nicht mitgeboten? Wieso sind Sie dann hier? Wegen der Dame. Aha, gut zu wissen, wie ein gelernter Astrophysiker behaupten würde. Doch die sitzen eh nur in ihren Laboratorien und mixen ihre Sonnensysteme zusammen. Dabei geht es gar nicht um den Kosmos und die Relativitätstrilogie, sondern nur um einfachen Wackelpudding, womit wir beim Ende unserer wahren, aber doch sehr wackeligen Begebenheit angekommen wären.
Als Nonsens wird eine literarische Gattung bezeichnet, die sich im Gegensatz zum Alltagsbegriff des „Unsinns“ durch eine regelhaft betriebene Sinnverweigerung auszeichnet.
Sprachliche Gestaltungsformen des Unsinns, wie zum Beispiel die Verballhornung oder der Schüttelreim, sind jahrhundertealt.
Sroggy: Short Nonsense-Stories 4 you – live and true, Or successful interactive communication
4. Fairy tales with wild animals
Zwei Elefanten liegen in der Dachrinne und stricken Benzin. Da kommt ein Freibier vorbeigeflogen und fragt: „Ey, dürft ihr überhaupt schon rauchen?“ Das Nilpferd mischt sich ein und fragt: „Wieso? Ist hier eine Einbahnstraße?“Unten fährt ein LKW vorbei und klaut ein Rennrad. Das alles sieht das Murmeltier und seufzt: „Donnerstag ist einfach nicht mein Tag“.
5. Woher kommt der Nasenbär?
Eine Würstchenbude unterhält sich mit einer Schnecke. Da fragt der Nasenbär den Igel: „Warum fährst du mir immer über den Mund?“. „Nie lässt du mich ausreden“, beschwert sich daher der Sesamkrümel beim Ohrenschmalz. Der Rinderfurz entgegnet gelassen: „Wie ich dir Sodomie“. Wenn ihr nicht werdet wie die Rinder, trompetet das Einhorn dazwischen. Das nimmt sich der Windbeutel dermaßen zu Herzen, dass er Zitronen faltet, barrierefrei Notgroschen sammelt und sich vogelfrei einigelt. Frustriert verlässt daraufhin der Eisbär das Sonnenstudie und denkt sich: So wie jetzt wird es nie wieder sein.
6. Schmidtchen-Schleicher mit den elastischen Beinen
Eine warmduschende Koli-Bakterie besucht Schmidtchen-Schleicher. Dieser fliegt gerade von Blüte zu Blüte und sammelt Lilienprinzen aus Knossos. Das gefällt dem balinesischen Schummelgreis aber gar nicht. Deshalb fragt die Klobrille ihren Schwippschwager, die Schleierohreule aus Dalmatien: „Was stimmt an dieser Tonart nicht“? Der Grauschleier in Ernas Schlüpfer meldet sich Wort und schreit den BH an: „Warum bist du so unerotisch?“ Das lässt sich die Eintagsfliege nicht zweimal sagen und stirbt noch am gleichen Tag. Wer was klaut, wird selig, sagte das Kaugummi aus Rindertalg und verhütete fortan nie wieder.
7. Auf diesem Texte ruht ein Fluch, denn hier spricht das Tagebuch.
Warum habe ich so oft meine Tage, fragte das Tagebuch seine Urgroßmutter, die Papiertigerin Bimmeling aus Chingeling. Das Arschgeweih lächelte hinterhältig und erwiderte: Tabula rasa, Cinderella – ohne Dings kein Bums. Das hätte ich mir ja denken können, dass Rosinen nur Unsinn im Kopf haben, stellte resigniert die Kostprobe fest. „Das kommt davon“, erwiderte Pipifax, das urinöse Fernschreiben, mit undurchdringlicher, veganer Leichenblässe.
Der Geldschein belästigt den Verstand, konstatierte abschließend der Hüttenkäse. Denn Kehrdienst ist kein Pausenfüller, sondern ein Tuntenkiller. Ente gut, alles gut, sagte der chinesische Journalist nach der Henkersmahlzeit, bevor er hingerichtet wurde.
Somit ist eindeutig bewiesen: Der Spucknapf kann mehr als Flöhe husten.
Lorem Ipsum und die Blindtexte
Blindtexte sollen nichts bedeuten, sondern werden als Platzhalter im Layout verwendet, um einen Eindruck vom fertigen Dokument zu erhalten. Der Name Lorem Ipsum ist dem Cicero-Text „Neque porro quisquam est, qui dolorem ipsum, quia dolor sit, amet, consectetur, adipisci velit“ entnommen, um den Eindruck zu erwecken, dass es sich um Latein handele.
Der folgende, oft verwendete Blindtext, ist scheinbar sinnlos (so wie der Duden), aber trotzdem sehr hübsch.
8. Weit hinter den Wortbergen
Weit hinten, hinter den Wortbergen, fern der Länder Vokalien und Konsonantien leben die Blindtexte. Abgeschieden wohnen sie in Buchstabhausen an der Küste des Semantik, eines großen Sprachozeans. Ein kleines Bächlein namens Duden fließt durch ihren Ort und versorgt sie mit den nötigen Regelialien. Es ist ein paradiesmatisches Land, in dem einem gebratene Satzteile in den Mund fliegen. Nicht einmal von der allmächtigen Interpunktion werden die Blindtexte beherrscht – ein geradezu unorthographisches Leben. Eines Tages aber beschloss eine kleine Zeile Blindtext, ihr Name war Lorem Ipsum, hinaus zu gehen in die weite Grammatik. Der große Oxmox riet ihr davon ab, da es dort wimmele von bösen Kommata, wilden Fragezeichen und hinterhältigen Semikoli, doch das Blindtextchen ließ sich nicht beirren. Es packte seine sieben Versalien, schob sich sein Initial in den Gürtel und machte sich auf den Weg. Als es die ersten Hügel des Kursivgebirges erklommen hatte, warf es einen letzten Blick zurück auf die Skyline seiner Heimatstadt Buchstabenhausen, die Headline von Alphabetdorf und die Subline seiner eigenen Straße, der Zeilengasse. Wehmütig lief ihm eine rhetorische Frage über die Wange, dann setzte es seinen Weg fort. Unterwegs traf es eine Copy. Die Copy warnte das Blindtextchen, da, wo sie herkäme wäre sie zigmal umgeschrieben worden und alles, was von ihrem Ursprung noch übrig wäre, sei das Wort „und“ und das Blindtextchen solle umkehren und wieder in sein eigenes, sicheres Land zurückkehren. Doch alles Gutzureden konnte es nicht überzeugen, und so dauerte es nicht lange, bis ihm ein paar heimtückische Werbetexter auflauerten, es mit Longe und Parole betrunken machten und es dann in ihre Agentur schleppten, wo sie es für ihre Projekte wieder und wieder missbrauchten. Und wenn es nicht umgeschrieben wurde, dann benutzen Sie es immer noch.
9. Der bayerische Blindtext: Servus Buam und Maderln. O’zapft is! (So sind sie, die Bayern!)
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Dahoam boarischer Biazelt samma Heimatland hoam Bladl glacht, am acht’n Tag schuf Gott des Bia greaßt eich nachad. Habedehre Broadwurschtbudn Musi, Ramasuri koa Maderln a ganze Schbozal Trachtnhuat oamoi ma! Measi Engelgwand gscheid mehra Kaiwe gscheid, hi de Schaung kost nix i waar soweid allerweil: A liabs Deandl blärrd mim oamoi Watschnpladdla Biawambn, kummd ja, wo samma denn unbandig singd! No a Maß Auffisteign Mamalad an Ewig und drei Dog! Deandlgwand Fünferl da, hog di hi Resi, no a Maß abfieseln! Gaudi unbandig du dadst ma scho daugn, is ma Wuascht! Auf gehds beim Schichtl nix Gwiass woass ma ned glacht des Griasnoggalsubbm. Is auf’d Schellnsau wuid ham soi, Biazelt. Sog i Gamsbart Lewakaas luja moand, Kneedl und sei: Gscheid hob wia oa Baamwach damischa Graudwiggal nimmds ham sowos dei. Ebba naa naa Kaiwe obandln Buam nia need nia need, hinter’m Berg san a no Leit! Heid gfoids ma sagrisch guad i bin a woschechta Bayer Baamwach gscheckate, Schmankal es anbandeln greaßt eich nachad kummd Heimatland? Jo mei wolln Woibbadinga geh is des liab mi. Maibam dringma aweng des, eam. Biawambn a geh da Kini des is schee Haberertanz in da ham. Marterl wiavui baddscher nomoi jedza des Bradwurschtsemmal spernzaln glei ghupft wia gsprunga! Naa des is schee spernzaln i Reiwadatschi Mamalad, ognudelt i hab an. Von gfreit mi des is schee Gams griaß God beinand a bravs, Bradwurschtsemmal des basd scho trihöleridi dijidiholleri. Gams dahoam auf gehds beim Schichtl Trachtnhuat, im Beidl Blosmusi sauba!
Almrausch imma Landla, zua Obazda pfundig! Umma Ledahosn Almrausch ghupft wia gsprunga Almrausch, und. Wiavui gelbe Rüam i sog ja nix, i red ja bloß gar nia need etza! Zidern du dadst ma scho daugn do legst di nieda, sog i! Und sei Stubn wos, muass: Vo de pfenningguat wea nia ausgähd, kummt nia hoam, Weißwiaschd: Auszutzeln schaugn des wiad a Mordsgaudi Weißwiaschd Fünferl! Heid gfoids ma sagrisch guad Marei bitt wiavui Marterl Biazelt griaß God beinand do gfreit mi schoo i sog ja nix, i red ja bloß. Graudwiggal Edlweiss schoo Biagadn blärrd. Wolln heid naa nackata, Schneid Servas wea nia ausgähd, kummt nia hoam Ramasuri? Nia need großherzig dringma aweng boarischer Bussal, hod! Broadwurschtbudn und sei Leonhardifahrt, Klampfn Prosd. Dahoam samma bitt, wui Schaung kost nix so i hob di liab. Hi Obazda greaßt eich nachad mim Baamwach Biagadn Guglhupf a ganze Hoiwe nia need. Brotzeit koa heid Musi allerweil hea Auffisteign. Watschnpladdla allerweil im Beidl, i daad Landla a bissal wos gehd ollaweil Sauakraud Gams wolpern? Heid gfoids ma sagrisch guad Hemad ozapfa oans trihöleridi dijidiholleri hob i an Suri Ramasuri Biakriagal, Hemad: Damischa gscheid a bissal wos gehd ollaweil Gams gwiss guad wann griagd ma nacha wos z’dringa o’ha gwiss des is hoid aso Resi. Sepp wea nia ausgähd, kummt nia hoam gscheckate measi a ganze Hoiwe umananda a fescha Bua Musi, so schee Musi! Gor pfiad de Haberertanz Bradwurschtsemmal san, Biaschlegl nackata. Woaß ghupft wia gsprunga Mongdratzal naa scheans hinter’m Berg san a no Leit mi a fescha Bua i sog ja nix, i red ja bloß kimmt, Graudwiggal! Schneid Reiwadatschi hinter’m Berg san a no Leit a bravs! Wo hi kloan oa glacht jo mei is des schee wea nia ausgähd, kummt nia hoam muass.
Zwedschgndadschi Resi a liabs Deandl middn schnacksln a geh du dadst ma scho daugn des is hoid aso Hendl Haferl: Ham auf gehds beim Schichtl Fünferl a bissal wos gehd ollaweil Schneid midanand Biawambn, hob i an Suri: De Sonn wea ko, dea ko a ganze om auf’n Gipfe, allerweil. Scheans gscheit Biawambn sog i, heid. Enzian mim Radl foahn i moan scho aa und sei aasgem und glei wirds no fui lustiga. Resch gfreit mi oamoi, gscheit Spotzerl oba. Hod sodala nix schüds nei ghupft wia gsprunga sodala. Gams ned mechad zünftig ghupft wia gsprunga. Hogg di hera vui a bissal wos gehd ollaweil nimma ham am acht’n Tag schuf Gott des Bia oba de, in da greana Au imma i sog ja nix, i red ja bloß. I hab an obandeln Breihaus kimmt, Ewig und drei Dog und glei wirds no fui lustiga pfenningguat koa? Und glei wirds no fui lustiga Freibia greaßt eich nachad, Reiwadatschi. Da Schneid a Maß und no a Maß mechad do Radler a so a Schmarn nackata eana jo leck mi Greichats! Kumm geh Guglhupf Trachtnhuat nix Gwiass woass ma ned hinter’m Berg san a no Leit, wolpern wo hi in da greana Au Marterl bitt. Um Godds wujn Bladl hallelujah sog i, luja, da Kini. Is des is schee Auffisteign mehra Leonhardifahrt, bitt Spezi Wurschtsolod Baamwach Jodler du dadst ma scho daugn. Auf’d Schellnsau a fescha Bua Schuabladdla trihöleridi dijidiholleri eana obandeln mei, a bravs. Helfgod iabaroi Sepp Zidern Griasnoggalsubbm! Brotzeit griasd eich midnand oba, zua Mongdratzal mehra ma om auf’n Gipfe? Wurscht mei vo de von hob Radi. Biaschlegl Steckerleis glei da, hog di hi back mas um Godds wujn des is schee und? Haferl wiavui Marterl Maibam ned des muas ma hoid kenna! Ozapfa obandeln schaugn des is schee, schüds nei ham hallelujah sog i, luja Watschnpladdla Spuiratz.
10. Gummibärchen
Freilebende Gummibärchen gibt es nicht. Man kauft sie in Packungen an der Kinokasse. Dieser Kauf ist der Beginn einer fast erotischen und sehr ambivalenten Beziehung Gummibärchen-Mensch. Zuerst genießt man. Dieser Genuss umfasst alle Sinne. Man wühlt in den Gummibärchen, man fühlt sie. Gummibärchen haben eine Konsistenz wie weichgekochter Radiergummi. Die Tastempfindung geht auch ins Sexuelle. Das bedeutet nicht unbedingt, dass das Verhältnis zum Gummibärchen ein geschlechtliches wäre, denn prinzipiell sind diese geschlechtsneutral. Nun sind Gummibärchen weder wabbelig noch zäh; sie stehen genau an der Grenze. Auch das macht sie spannend. Gummibärchen sind auf eine aufreizende Art weich. Und da sie weich sind, kann man sie auch ziehen. Ich mache das sehr gerne. Ich sitze im dunklen Kino und ziehe meine Gummibärchen in die Länge, ganz ganz langsam. Man will sie nicht kaputtmachen, und dann siegt doch die Neugier, wieviel Zug so ein Bärchen aushält. (Vorstellbar sind u.a. Gummibärchen-Expander für Kinder und Genesende). Forscherdrang und gleichzeitig das Böse im Menschen erreichen die Klimax, wenn sich die Mitte des gezerrten Bärchens von Millionen Mikrorissen weiß färbt und gleich darauf das zweigeteilte Stück auf die Finger zurückschnappt. Man hat ein Gefühl der Macht über das hilflose, nette Gummibärchen. Und wie man damit umgeht: Mensch erkenne dich selbst! Jetzt ist es so, dass Gummibärchen ja nicht gleich Gummibärchen ist. Ich bevorzuge das klassische Gummibärchen, künstlich gefärbt und aromatisiert. Mag sein, dass es eine Sentimentalität ist. Jedenfalls halte ich nichts von neuartigen Alternativ-Gummibärchen ohne Farbstoff („Mütter, mit viel Vitamin C“), und auch unter den konventionellen tummeln sich schwarze Schafe: die schwarzen Lakritz-Bärchen. Wenn ich mit Xao im Kino bin, rede ich ihm so lange ein, dass das die besten sind, bis er sie alle isst. Sie schmecken scheußlich und fühlen sich scheußlich an. Dagegen das schöne, herkömmliche Gummibärchen: allein wie es neonhaft vom Leinwandleuchten illuminiert, aber ganz ohne die Kühle der Reklameröhren! Die nächste prickelnde Unternehmung ist das Kauen des Gummibärchens. Es ist ein Katz-und-Maus-Spiel. Man könnte zubeißen, lässt aber die Spannung noch steigen. Man quetscht das nasse Gummibärchen zwischen Zunge und Gaumen und glibscht es durch den Mund. Nach einer Zeit beiße ich zu, oft bei nervigen Filmszenen. Es ist eine animalische Lust dabei. Was das Schmecken angeht, wirken Gummibärchen in ihrer massiven Fruchtigkeit sehr dominierend. Zigaretten auf Gummibärchen schmecken nicht gut. Anführen sollte man auch noch: manche mögen die Grünen am liebsten, manche die Gelben. Ich mag am liebsten die Roten. Sie glühen richtig rot, und ihr Himbeergeschmack fährt wie Napalm über die Geschmacksknospen. Eine meiner Lieblingsphantasien, wo es um Gummibärchen geht, ist der Gummibär. Ich will einen riesigen Gummibären. Jeder wahre Gummibärchen-Gourmet wird mich verstehen. Ebenfalls phantasieanregend können sie eingesetzt werden zum Aufbau verschiedener „Orgiengruppen-Modelle“ oder als „Demonstrationsobjekt für wirbellose Tiere“. Abgesehen vom diabolischen Lustgewinn müsste man die Bärchen gar nicht zerreißen. Sie sind ja durchscheinend. Zu behaupten, dass sich im Gummibärchen das Wesen aller Dinge offenbart, finde ich keinesfalls als gewagt. Wer schon einmal über einem roten Gummibärchen meditiert hat, weiß von diesen Einsichten. Wenn ich das Kino verlasse oder die Packung einfach leergegessen ist, habe ich meist ein Gefühl, als hätte mir einer in den Magen getreten. Hier schläft die gesteigerte Intensität – als deren Ursache den Gummibärchen durchaus der Charakter einer Droge zuerkannt werden kann – ins Negative um, in den Überdruss. In dichter und geraffter Form spiegelt sich im Verhältnis zum Gummibärchen eine menschliche Love-Affair wider. Nie wieder Gummibärchen, denke ich jedes Mal. In der Zwischenzeit lächle ich dann über den Absolutheitsanspruch den diese Momente erheben. Schon zu Hause beunruhigen mich wieder Gerüchte über einen Marktvorstoß der Japaner mit Gummireis oder Gummischweinen. Und wieder und wieder geht es mir durch den Kopf: Gummibärchen sind Spitze.
11. Nonsens
Freilebende Gummibärchen gibt es nicht. Man kauft sie in Packungen an der Kinokasse. Dieser Kauf ist der Beginn einer fast erotischen und sehr ambivalenten Beziehung Gummibärchen-Mensch. Zuerst genießt man. Dieser Genuss umfasst alle Sinne. Man wühlt in den Gummibärchen, man fühlt sie. Gummibärchen haben eine Konsistenz wie weichgekochter Radiergummi. Die Tastempfindung geht auch ins Sexuelle. Das bedeutet nicht unbedingt, dass das Verhältnis zum Gummibärchen ein geschlechtliches wäre, denn prinzipiell sind diese geschlechtsneutral. Nun sind Gummibärchen weder wabbelig noch zäh; sie stehen genau an der Grenze. Auch das macht sie spannend. Gummibärchen sind auf eine aufreizende Art weich. Und da sie weich sind, kann man sie auch ziehen. Ich mache das sehr gerne. Ich sitze im dunklen Kino und ziehe meine Gummibärchen in die Länge, ganz ganz langsam. Man will sie nicht kaputtmachen, und dann siegt doch die Neugier, wieviel Zug so ein Bärchen aushält. (Vorstellbar sind u.a. Gummibärchen-Expander für Kinder und Genesende). Forscherdrang und gleichzeitig das Böse im Menschen erreichen die Klimax, wenn sich die Mitte des gezerrten Bärchens von Millionen Mikrorissen weiß färbt und gleich darauf das zweigeteilte Stück auf die Finger zurückschnappt. Man hat ein Gefühl der Macht über das hilflose, nette Gummibärchen. Und wie man damit umgeht: Mensch erkenne dich selbst! Jetzt ist es so, dass Gummibärchen ja nicht gleich Gummibärchen ist. Ich bevorzuge das klassische Gummibärchen, künstlich gefärbt und aromatisiert. Mag sein, dass es eine Sentimentalität ist. Jedenfalls halte ich nichts von neuartigen Alternativ-Gummibärchen ohne Farbstoff („Mütter, mit viel Vitamin C“), und auch unter den konventionellen tummeln sich schwarze Schafe: die schwarzen Lakritz-Bärchen. Wenn ich mit Xao im Kino bin, rede ich ihm so lange ein, dass das die besten sind, bis er sie alle isst. Sie schmecken scheußlich und fühlen sich scheußlich an. Dagegen das schöne, herkömmliche Gummibärchen: allein wie es neonhaft vom Leinwandleuchten illuminiert, aber ganz ohne die Kühle der Reklameröhren! Die nächste prickelnde Unternehmung ist das Kauen des Gummibärchens. Es ist ein Katz-und-Maus-Spiel. Man könnte zubeißen, lässt aber die Spannung noch steigen. Man quetscht das nasse Gummibärchen zwischen Zunge und Gaumen und glibscht es durch den Mund. Nach einer Zeit beiße ich zu, oft bei nervigen Filmszenen. Es ist eine animalische Lust dabei. Was das Schmecken angeht, wirken Gummibärchen in ihrer massiven Fruchtigkeit sehr dominierend. Zigaretten auf Gummibärchen schmecken nicht gut. Anführen sollte man auch noch: manche mögen die Grünen am liebsten, manche die Gelben. Ich mag am liebsten die Roten. Sie glühen richtig rot, und ihr Himbeergeschmack fährt wie Napalm über die Geschmacksknospen. Eine meiner Lieblingsphantasien, wo es um Gummibärchen geht, ist der Gummibär. Ich will einen riesigen Gummibären. Jeder wahre Gummibärchen-Gourmet wird mich verstehen. Ebenfalls phantasieanregend können sie eingesetzt werden zum Aufbau verschiedener „Orgiengruppen-Modelle“ oder als „Demonstrationsobjekt für wirbellose Tiere“. Abgesehen vom diabolischen Lustgewinn müsste man die Bärchen gar nicht zerreißen. Sie sind ja durchscheinend. Zu behaupten, dass sich im Gummibärchen das Wesen aller Dinge offenbart, finde ich keinesfalls als gewagt. Wer schon einmal über einem roten Gummibärchen meditiert hat, weiß von diesen Einsichten. Wenn ich das Kino verlasse oder die Packung einfach leergegessen ist, habe ich meist ein Gefühl, als hätte mir einer in den Magen getreten. Hier schläft die gesteigerte Intensität – als deren Ursache den Gummibärchen durchaus der Charakter einer Droge zuerkannt werden kann – ins Negative um, in den Überdruss. In dichter und geraffter Form spiegelt sich im Verhältnis zum Gummibärchen eine menschliche Love-Affair wider. Nie wieder Gummibärchen, denke ich jedes Mal. In der Zwischenzeit lächle ich dann über den Absolutheitsanspruch den diese Momente erheben. Schon zu Hause beunruhigen mich wieder Gerüchte über einen Marktvorstoß der Japaner mit Gummireis oder Gummischweinen. Und wieder und wieder geht es mir durch den Kopf: Gummibärchen sind Spitze.
12. Hunger
Hunger. Stufe für Stufe schob sie sich die Treppe hinauf. Pizza Funghi Salami, Sternchen „Salami“ gleich Blockwurst. Die Pilze hatten sechs Monate in einem Sarg aus Blech, abgeschattet vom Sonnenlicht, eingeschläfert in einer Soße aus Essig, billigem Öl und verschiedenen Geschmacksverstärkern, geruht. Es war nur ein Augenblick, in dem sie die Welt erblickt hatten, dann verschwanden sie wieder in einem 450° heißen Ofen. Die Pizza ruhte auf ihrer rechten Hand, und in ihrer Linken hielt sie eine jener nichtssagenden Plastiktüten. Wie fast jeden Abend hatte sie noch das weiße Häubchen aus dem Krankenhaus auf dem Kopf. Das Fettgewebe ihrer Schenkel verspürte einen Heißhunger auf das müde Öl, das bei jedem Schritt sanft auf den Salamischeiben schaukelte. Die kleinen Zellen ihrer heißen Oberschenkel waren gierig, als sie im Treppenhaus ein Geräusch hörte. Punkt 21 Uhr 53 hatte Herr Erlenkötter die Wohnungstür hinter sich geschlossen. In der Linken hielt er die Leine von Gershwin, der die Stadt und noch mehr die Ausflüge um diese Tageszeit liebte. Herr Erlenkötter verschloss wie jeden Abend zuerst das obere Sicherheitsschloss und dann das Türschloss. Danach schnippte er den Schlüssel mit einer schnellen Bewegung in das dafür vorgesehene Lederetui. Die Hand, die die Leine des Hundes hielt, half der anderen, und nachdem er das Etui in seine rechte Jackentasche gesteckt hatte, begann für beide der Abend. Er begann für Gershwin, der schon an der Leine zog, weil er den scharfen Geruch von Desinfektionsmitteln und die süßen Ausdünstungen der Blondine von unten gerochen hatte, und er begann für Erwin. Sie hörte das Schließen der Tür, als sie gerade den Briefkasten öffnete. Zwei Rechnungen und ein Brief fielen auf den Boden. Einzig ein zweifach gefalteter Prospekt machte sich im Briefkasten breit. Es hatte alles verdrängt und wartete darauf, in liebevolle, interessierte Finger genommen und von neugierigen Pupillen gelesen zu werden. Mit einem entschlossenen Griff zerdrückte sie ihn und riss ihn aus dem Metallkasten. Sie knüllte ihn zusammen und warf ihn in einen Blecheimer zu Hunderten von Zetteln. Wartenden, die irgendwann einmal von einem Handschuh nach oben gerissen wurden, um dann im dunklen Häckselwerk eines LKW zu landen. Dann begann jene feuchte Reise, an deren Ende wieder ein neuer Prospekt stand. Nicht häufig spürte Gershwin den Geruch der Blondine im Treppenhaus in dieser Präsenz. Manchmal standen noch vereinzelte Geruchsmarken zwischen dem Geländer. Aber es war nicht der Duft der Gegenwart. Es war eine Vorvergangenheit, das Gefühl, zu spät da zu sein. Für einen Moment eine Vergangenheit zu empfinden, die in 10 Minuten gänzlich der Geschichte des Alltags anheimfiel. Einer Geschichte, die von niemand geschrieben und die in jeder Sekunde milliardenfach an anderen Orten gelebt wird. Zwischen all der Süße und Schärfe, die er von diesem Geruch kannte, roch er einen Anflug von Blut. Hellem, rotem Blut. Sein Atem beschleunigte sich. Während seine Nüstern diesen klaren Geruch von Hühnchen bis in die letzte Kapillare seiner Lunge einsaugte. Er musste dieses Hühnchen für einen Augenblick zwischen seinen Kiefern halten und seine Zähne in das tiefgefrorene Fleisch schlagen, auch wenn er wusste, dass Erwin dieses Verhalten niemals tolerieren würde und sowohl der Abendspaziergang als auch die Hundeplätzchen in den nächsten Tagen entfallen würden. Langsam schob sich die Krankenschwester, in der einen Hand die Pizza, in der anderen die Einkaufstüte, nach oben. Sie waren noch eine Stufe voneinander entfernt. Gershwin nahm sein Hundeherz zusammen und sprang.
13. Lieber Onkel Reinhard! Brief an ein Idol
Lieber Onkel Reinhard, schon lange wollte ich Dir sagen, dass ich Dich für einen ganz tollen Texter halte. Ich weiß, Du hörst sehr gerne Lob, und deshalb kann man nicht oft genug sagen, dass Du der Größte bist. Gerade in Deinem Alter ist man ja gesegnet, wenn man noch so witzig schreiben kann wie Du. Viele Deiner Werbekollegen sind ja schon zu wichtig, um noch Humor zu haben. Du bist da ganz anders. Du kannst richtig komisch sein. Und das, obwohl Du in Deinem sehr langen Leben auch schon viele unangenehme Dinge schreiben musstest. Texte für McDonald’s zum Beispiel. Oder kleine Reime für Onkel Norbert. Nein, Du hast es wirklich nicht leicht gehabt. Und dann noch die Selbstdarstellung für Tante Ika. Erinnerst Du Dich? Da hat sich selbst einer wie Du schwergetan. Aber Du hast die Situation gemeistert. Weil Du ein Genie bist. Selbst Klinkentexte konntest Du in ein Stück Literaturgeschichte verwandeln. Kein Wunder also, dass Deine Studenten Dich anhimmeln und Dich schon jetzt, zu Deinen Lebzeiten, als den neuen Papst der deutschen Reklame feiern. Obwohl dieser Titel ja schon von Michael in Anspruch genommen wird. Du weißt schon, der „Nudeln mit Biss“ erfunden hat. Leider ist Dir diese Zeile nicht eingefallen. Aber dafür hast Du ja mit den Spots für das „Königsplatz Open Air“ Werbegeschichte geschrieben. Da konnte sich selbst Helmut eine lobende Erwähnung abringen. Und Du weißt ja, wie kritisch er mit Dir immer ist. Nein, Onkel Reinhard, in der Reklame bist Du ehrlich der Größte. Da kann man Dich einfach nicht oft genug loben. Nur was die Eigen-PR angeht, da bist Du noch ein wenig schlapp. Da sind André, Erik und Dietrich sehr viel bemühter als Du. Und die kennen auch viel mehr tolle Frauen. Ja, Onkel Reinhard, da kannst Du Dir ruhig mal eine Scheibe von abschneiden. Selbst dieser greise BMW-Werber ist noch ein flotterer Finger als Du. Na ja, aber wahrscheinlich ist das nicht mehr so wichtig für Dich. Aus dem Alter bist Du ja auch schon lange raus. Außerdem hast Du ja auch Tante Ika. Die sagt übrigens genau wie Onkel Norbert und ich, dass Du ein ganz toller Typ bist. Du bist ja auch so was wie ein Star. Alle kennen Dich. Alle lieben Dich. Alle bewundern Dich. Nur Achim mag Dich nicht. Weil alle über Dich reden und keiner über ihn. Achim mag eben niemand, und niemand mag Achim. Ist ja auch egal. Onkel Reinhard, was ich Dir eigentlich sagen wollte: Bleib, wie Du bist. Du hast den wahren Geist. Weil Du Vorstand bist. Aber auch ein wenig, weil Du ehrlich bist. So, ich muss jetzt Schluss machen. Ich soll nämlich noch für ein Blindtextbuch einen Text schreiben, und ich hab‘ keine Idee, was man da schreiben könnte. Wenn mir nichts Besseres einfällt, nehm‘ ich einfach diesen Brief. Ist ja Blindtext. Liest also keiner. Viele Grüße nach München.
14. Ein Ding von einmaliger Künstlichkeit
Lindy`s Cheese Cake halten die Amerikaner irrtümlich für einen Ureinwohner ihres schönen Landes; er stammt aus dem Schwäbischen. Dagegen hätten sie mit Coca-Cola beinahe den Goldpokal gewonnen, wäre da nicht auch die Süßreserve des deutschen Weinbaus. Den 1.Preis, unvergänglichen Ruhm und das Bewusstsein, endlich der Welt gezeigt zu haben, dass sie kreativer sind als der nichtdeodorierte Teil der Menschheit, errangen sie schließlich mit der Erfindung des Hamburgers. So wie er aussieht, scheint es völlig ausgeschlossen, dass der Brotteil aus Mehl gebacken wurde und der Fleischteil von einem Tier stammt. Tatsächlich besteht ein Hamburger zunächst einmal aus einem Image. Das ist unterschiedlich, indem für die einen ein Hamburger die modernste, schnellste und billigste Möglichkeit darstellt, den Hunger zu stillen, während er für andere eine weitere, aus Amerika stammende Bedrohung europäischer Kultur ist. In einem Punkt sind sich aber alle einig: Ein Hamburger ist essbar. Ich bin da nicht so sicher. Der eindrucksvollste Bestandteil eines Hamburgers sind die Zwiebeln. Je nachdem, ob zwischen den Teigscheiben viele oder wenige Zwiebeln gequetscht sind, ist die Duftwolke, die ein Hamburger ausstößt, umweltgefährdend oder nicht. Der Geruch von Zwiebeln hängt in den Kleidern wie Zigarrenrauch in den Gardinen, verglichen damit ist eine Brüsseler Frittenbude eine olfaktorische Harmlosigkeit. Wer mit dem Hamburger eine fingerdicke Lage Zwiebeln herunterschluckt, der muss einen Magen haben wie eine Kuh und eine Haftpflicht, weil er mit seinem Zwiebelatem sogar einen Schaffner des Balkan-Express bewusstlos pusten könnte. Die wenigsten Zwiebeln verwendet McDonalds; in den Produkten dieser Firma sind sie so fein gehackt, dass es fast appetitlich wirkt, wenn ich dieses Wort auch im Zusammenhang mit Hamburgern nur zögernd gebrauche. Der zweite Aromaträger ist die jeweilige Sauce, nein: Soße. Ihre kulinarische Bedeutung hat in der nicht gerade ruhmreichen Tradition der deutschen Küche nichts Vergleichbares. Sogar die weiße Mehlpampe, die von bösen Müttern über matschig gekochten Blumenkohl gelöffelt wird, ist dagegen eine Delikatesse. Ihr Hauptbestandteil scheint Tomatenketchup zu sein; ich schließe das aus der meistens roten Farbe. Sie kann aber auch eine Mayonnaise ähnliche Schmiere sein, ätzend süßsauer und/oder scharf, von einer einmalig grellen Künstlichkeit. Die Menge, die man davon aufs „Brot“ geschüttet kriegt, sagt darüber aus, ob die Soßenschütter zu den Sadisten gehören oder nicht. Das Wort Brot steht hier mangels einer passenden Bezeichnung für die beiden Hälften des runden Backwerks, dessen ausgeklügelte Geschmacklosigkeit fast schon bewunderungswürdig ist. Oft gibt es außer Ober- und Unterseite noch eine Zwischenlage des Mehlprodukts, dann heißt das ganze „Big-Mäc“ oder so ähnlich. Diese Konstruktion ermöglicht es, die Zwiebel-Soße-Fleisch-Einlage gleich zweimal unterzubringen. Dadurch erreicht der Hamburger eine Höhe von mindestens zehn Zentimetern, was auch für das größte Großmaul zu hoch sein dürfte. Dem kommt jetzt die hervorstechendste Eigenschaft des Backwerkes zugute, nämlich seine wattige Konsistenz: mühelos lässt sich das Ding zur passenden Größe zusammendrücken. Dass dabei der Inhalt an den Seiten herausquillt und auf den Boden platscht, ist ungefährlich, solange davon nichts ins Abwassersystem gerät. Das Hauptmerkmal eines Hamburgers ist das Fleisch; 100 Prozent reines Rindfleisch, wie die Hersteller versichern, und es gibt keinen Grund, ihnen nicht zu glauben. Den Glauben an das Fleisch braucht der Esser allerdings; denn das Fleisch sieht nicht nur aus wie ein Bremsbelag, es schmeckt auch nicht nach Fleisch. Es schmeckt nach nichts. Ich bin davon überzeugt, dass die Erfinder dieser Volksspeise sehr viel Mühe und Zeit darauf verwendet haben, zu diesem frappierenden Resultat zu kommen. Manchmal wird das Fleisch mit einer gelblichen Weichgummischeibe belegt, die Käse genannt wird, süßlich schmeckt und in die gegebenenfalls eine oder mehrere dünne Senfgurkenscheiben eingeschweißt sind. Zusätzlich kann das Fleisch auf gehäckseltem Salat gebettet oder mit einem Salatblatt bedeckt sein. Damit sind im Großen und Ganzen die Variationsmöglichkeiten eines Hamburgers erschöpft. Eine wichtige Eigenschaft dieses Produkts soll hier nicht unerwähnt bleiben: Er muss unverzüglich am Tatort gegessen werden. Denn ein Hamburger ist empfindlich wie eine Mimose. Schon nach einer Viertelstunde beginnt er zu schrumpfen, er trocknet rapide ein und sieht nach einer halben Stunde aus, als hätte man ihn aus einem Abfallkübel eines Operationssaals gefischt. Es ist anzunehmen, daß noch niemand nach dem Verzehr eines Hamburgers ernstlich krank geworden ist. Es ist ferner anzunehmen, daß Leute, die einmal Hamburger gegessen haben, wieder hingehen und weitere Hamburger essen. Es ist aber völlig undenkbar, dass jemand davon süchtig wird. Und da mit zunehmendem Alter der Esser die Lust auf dieses Kunstprodukt verliert, sind Hamburger im Leben eines Menschen nur eine vorübergehende Erscheinung wie Pubertätspickel.
Nonsens-Sprüche
1. Abraham, sprach Bebraham, kann ich mal dein Zebra ham?
2. „Ach wie war das schön“, sagte der Ochse, „als ich noch ein Boulevard.“
3. Alle angenehmen Dinge sind entweder unmoralisch, illegal oder machen dick.
4. Aller Mannfang ist schwer.
5. Alles hat Grenzen, nur die Dummheit ist unendlich.
6. Alles ist schlechter geworden. Nur eins ist besser geworden:
Die Moral ist schlechter geworden.
7. Alles schreitet fort, nur der Fortschritt nicht.
8. Alle wollen zurück zur Natur; aber keiner zu Fuß.
9. Allzeit breit.
10. Alter schützt nicht vor Torheit, aber Dummheit vor Intelligenz.
11. Auch die Stimme des Gewissens hat mal Stimmbruch.
12. Auch ein Anzug von BOSS macht aus Ihnen keinen CHEF.
13. Auch ein Spaßvogel kann es so weit treiben, dass er fliegt.
14. Auf dem Baum, da saß ein Specht; der Baum war hoch, dem Specht war schlecht.
15. Behaltet euer Tränengas – es gibt genug zum Heulen.
16. Besser niederträchtig als hochschwanger.
17. Besser Video als gar kein Deo.
18. Betrachten Sie Ihr Gehalt als Anwesenheitsprämie.
19. Bist du einsam und allein, sprüh dich mit Kontaktspray ein.
20. Blumen, die nicht wachsen, nennt man Wachsblumen.
21. Born to be child – Beruf: Sohn. (In letzter Zeit immer wahrer!)
22. Brennt dem Bauern mal der Kittel, liegt‘s am scharfen Düngemittel.
23. Das Denken sollte man den Pferden überlassen. Sie sind beschlagen.
24. Das einzig Echte an manchen Menschen ist ihre Falschheit.
25. Das einzige, was Reiche nicht haben, ist kein Geld.
26. Das ewig Weibliche zieht uns hinunter und hält uns frisch, gesund und munter.
27. Das Faustrecht ist nicht abgeschafft; es ist nur in die Ellenbogen umgezogen.
28. Das größte Maul und kleinste Hirn, die haben meist dieselbe Stirn.
29. Das höchste Glück der Pferde ist der Reiter auf der Erde.
30. Das nehm‘ ich dir übel, sprach der Dübel, und verschwand in der Wand,
wo ihn niemand wiederfand.
31. Das Sterben ist nicht so schlimm, aber man fühlt sich am nächsten Tag so kaputt.
32. Denen habe ich’s gegeben, sagte der Steuerzahler, als er das Finanzamt verließ.
33. Den Seinen gibt der Herr ein Schaf.
34. Der Bauer macht ein Bäuerlein, es muss nicht mit der Bäuerin sein.
35. Der fette Vogel bricht den Ast.
36. Der Glatzkopf, der die Glatze föhnt, hat mit dem Schicksal sich versöhnt.
37. Der Gipfel der Arroganz ist erreicht wenn man beim Orgasmus den eigenen Namen ruft.
38. Der Herr zum Knecht: „Heut geht’s mir schlecht!“ Der Knecht zum Herrn:
„Das hört man gern!“
39. Der Klügere gibt vor, nachzugeben.
40. Der Klügere zählt nach.
41. Der Mensch sollte nicht gesünder leben als ihm guttut.
42. Der Schwätzer sagt, was der Kopflose denkt.
43. Der Sitz der Seele ist die Möse. Ohne Liebe wird sie böse.
44. Der Student studiert, der Arbeiter arbeitet, der Chef scheffelt.
45. Die Axt im Haus ist die Mutter der Porzellankiste.
46. Die Intelligenz verfolgt mich, doch ich bin schneller.
47. Die nächste Steinzeit kommt bestimmt.
48. Die Sonne scheint durchs Schlüsselloch. Lass sie doch! (Mein Lieblingszweizeiler)
49. Die Zunge ist das einzige Werkzeug, das durch ständigen Gebrauch noch schärfer wird.
50. Du bist der Stern in meiner Nudelsuppe!
51. Eher kommt ein Kamel durchs Nadelöhr als ein Elefant ins Mausoleum.
52. Ein blindes Huhn trinkt auch mal Korn.
53. Eine Blume geht über die Wiese, sieht einen wunderschönen Menschen und
reißt ihm den Kopf ab.
54. Eine Schwalbe macht noch keinen Elfmeter.
55. Eine spitze Zunge ist in vielen Ländern schon unerlaubter Waffenbesitz.
56. Ein Taucher, der nicht taucht, taucht nix.
57. Eine Kuh macht muh; viele Kühe machen Mühe.
58. Enthaltsamkeit ist aller Laster Anfang.
59. Er aß die Milch und trank das Brot, doch als er starb, da war er tot.
60. Erfahrung ist die Summe der Dummheiten, die man im Bedarfsfall wieder anwendet.
61. Er hub an und schwieg folgendermaßen…
62. Erlaubt ist auch, was nicht gefällt.
63. Er sagte ‚Isabelle‘. Und Isa bellte.
64. Erst schließen wir die Augen; dann sehen wir weiter.
65. Er war Mathematiker, sie war unberechenbar.
66. Erziehung ist der vergebliche Versuch der Eltern zu verhindern,
dass einem die Kinder alles nachmachen.
67. Es genügt nicht, unfähig zu sein; man muss auch in die Politik gehen.
68. Es trinkt der Mensch, es säuft das Pferd – in Bayern ist es umgekehrt.
69. Es tut NIVEA als beim ersten Mal.
70. Es war schon voller, war schon leerer, doch niemals noch so voller Lehrer.
71. Es wird schon schiefgehen, sagte der Turmbauer von Pisa.
72. Fährt man rückwärts an den Baum, verkleinert sich der Kofferraum.
73. Fällt die Bäuerin in den Dünger, wird sie dadurch auch nicht jünger.
74. Flauten sind halb so schlimm, wenn man rechtzeitig von ihnen Wind bekommt.
75. Friert’s im Dezember Stein und Bein, dann könnte das der Winter sein.
76. Genitiv ins Wasser, weil es Dativ ist.
77. Gescheit, gescheiter, gescheitert.
78. Gesunde Verdorbenheit ist besser als verdorbene Gesundheit.
79. Global denken, Lokal handeln – Prost!
80. Gott ist tot (Nietzsche). Nietzsche ist tot (Gott).
81. Guter Rat ist teuer, mein Rat ist unbezahlbar.
82. Guter Staat ist teuer.
83. Gutes Rad ist teuer.
84. Gut Kind will Keile haben. (nach Martin Luther)
85. Hier spraye ich und kann nicht anders.
86. Homer ist, wenn man trotzdem lacht.
87. Humor ist, wenn es trotzdem kracht.
88. Hunde, die schielen, beißen daneben.
89. Ich bin intelligent, schön und gebildet, doch das Beste an mir ist meine Bescheidenheit.
90. Ich stehe hier am Mittelmeer und habe keine Mittel mehr.
91. Ich summe, also bien ich.
92. Im Falle eines Falles ist richtig fallen alles. (Fußballer-Maxime)
93. In meinem Zimmer rußt der Ofen, in meinem Herzen ruhst nur du.
94. In Wirklichkeit ist die Realität ganz anders.
95. Irre können nicht irren, da sie sonst nicht irre wären (Philosophie konkret).
96. Ist das Hirn auch noch so klein, ein bisschen Stroh passt immer rein.
97. Jeder ist seines Glückes Störenfried.
98. Je größer das Konfekt, desto größer die Konfektion.
99. Je leerer die Versprechungen, desto voller die Absicht.
100. Je mehr man dem Chef in den Arsch kriecht, desto eher hängt man ihm zum Hals heraus.
101. Je nuller die Uhr, desto mitter die Nacht.
102. Karneval ist Nonsens in Rheinkultur.
103. Keine Macht den Doofen!
104. Kleine Bosheiten erhalten die Feindschaft.
105. Kluge leben von den Dummen, Dumme von der Arbeit.
106. Kopieren geht über kapieren.
107. Kräht der Bauer auf dem Mist, hat der Gockel sich verpisst.
108. Kräht der Bauer auf dem Mist, weiß der Hahn, wie spät es ist.
109. Kräht der Maulwurf auf dem Dach, liegt der Hahn vor Lachen flach.
110. Lerne lachen ohne zu weinen.
111. Libero als gekocht.
112. Liebe deinen Nächsten wie dein Auto.
113. Liebe ist, wenn man trotzdem lacht.
114. Lieber aussteigen als eingehen.
115. Lieber Blödeleien als blöde Laien.
116. Lieber Eber-hart als Sau-weich.
117. Lieber ein Blatt vorm Mund als ein Brett vorm Kopf.
118. Lieber ein Bund fürs Leben als ein Leben für den Bund.
119. Lieber hoch zu Ross‘ als unter aller Sau.
120. Lieber Kröten im Beutel als ’nen Frosch im Hals.
121. Lieber natürliche Dummheit als künstliche Intelligenz.
122. Lieber niederträchtig als hochschwanger.
123. Mama, Papa, Waldi, alle klau’n bei Aldi.
124. Manche tun so viel für ihre Gesundheit, dass sie ganz krank davon werden.
125. Man düngt keinen Garten, indem man durch den Zaun furzt.
126. Man gewöhnt sich an allem, auch am Dativ.
127. Man kann sich an allem gewöhnen, auch am Dativ.
128. Man soll den Tag nicht vor dem Elternabend loben.
129. Mit leerem Kopf nickt es sich leichter.
130. Mitleid bekommt man geschenkt; Neid muss man sich verdienen.
131. Mit Phantasie kommt man leichter zu Geld als mit Geld zu Phantasie.
132. Morgens um Sieben ist die Welt noch in Dortmund.
133. Praktisch denken – Särge schenken.
134. Praxis ist, wenn alles funktioniert und keiner weiß warum.
135. Reden ist Silber, Schweigen ist Fünf.
136. Sage mir, warum, und ich sage dir, weshalb.
137. Schwitzt der Bauer unterm Arm, wird der Sommer wieder warm.
138. Sie war „von und zu“, er „auf und davon“.
139. Sommersprossen sind auch Gesichtspunkte.
140. Spare in der Not, dann hast du Zeit dazu.
141. Spontaneität will wohlüberlegt sein.
142. Sterben muss man sowieso, schneller geht’s mit Marlboro.
143. Steter Tropfen leert das Hirn.
144. Trag nie eine Anstecknadel, wenn du erkältet bist.
145. Tut Ench Amun, was Nofre täte?
146. Verblühen die Frauen, verduften die Männer.
147. Viele Köche sind des Hasen Tod.
148. Warum sachlich werden, wenn es auch persönlich geht.
149. Was der Bauer nicht kennt, vergisst er nicht.
150. Was du heute kannst besorgen, brauchst du morgen nicht zu borgen.
151. Was Hänschen nicht lernt, werden ihm die Mädchen schon beibringen.
152. Wem du’s heute kannst besorgen, den verschone nicht bis morgen.
153. Wem nicht zu helfen ist, dem ist vielleicht zu schaden.
154. Wenn 5 im Raum sind und 7 rausgehen, müssen 2 reingehen, damit keiner drin ist.
155. Wenn Albert ruht, albert Ruth. Und wenn Albert albert, ruht Ruth.
156. Wenn alle täten, was sie mich könnten, käme ich nicht mehr zum Sitzen.
157. Wenn am Sarg die Witwe kichert, war ihr Alter gut versichert.
158. Wenn dich Hass und Neid umringen, denk an Götz von Berlichingen.
159. Wenn ein ausgekochter Junge ein mit allen Wassern gewaschenes Mädchen heiratet,
so ist das noch lange kein sauberes Ehepaar.
160. Wenn man gut sitzt, braucht man keinen Standpunkt.
161. Wenn sich zwei streiten, freut sich der Anwalt.
162. Wer A sagt, muss auch HOI sagen (Seemannsspruch).
163. Wer abnehmen möchte, sollte den Mund nicht so voll nehmen.
164. Wer am lautesten quakt, hat die meisten Kröten.
165. Wer andern eine Grube gräbt, kommt leicht ins Grübeln.
166. Wer andre in die Grube schubst, fällt selbst nicht rein.
167. Wer anderen eine Schule baut, muss selbst hinein.
168. Wer ATA braucht, ist noch lange nicht bescheuert.
169. Wer beim Schwimmen ins Schwimmen kommt, geht beim Baden Baden.
170. Wer dauernd auf die Pauke haut, geht eines Tages flöten.
171. Wer den Teufel an die Wand malt, spart die Tapete.
172. Wer die Wahrheit sagt, braucht ein schnelles Pferd.
173. Wer dir glaubt, wird garantiert nicht selig.
174. Wer für die Katz arbeitet, kommt auf den Hund.
175. Wer finden will, der muss verlieren können.
176. Wer früher stirbt, ist länger tot.
177. Wer Glauben schenkt, ist ihn los.
178. Wer gut sitzt, braucht keinen Standpunkt.
179. Wer hat denn den Käse ins Fernseh‘n gerollt?
180. Wer heute den Kopf in den Sand steckt, knirscht morgen mit den Zähnen.
181. Wer heute normal ist, ist nicht mehr normal.
182. Wer im Gasthaus sitzt, sollte nicht mit Scheinen werfen.
183. Wer in sich geht, darf sich nicht wundern, wenn er dort niemanden antrifft.
184. Wer langsam geht, kommt auch zu spät.
185. Wer nichts weiß, muss alles glauben.
186. Wer sich nicht wehrt, endet am Herd.
187. Wer sich verlobt zur rechten Zeit, braucht nicht zu nehmen, was übrigbleibt.
188. Wer Stil und Ideen hat, wird Schriftsteller. Wer Stil hat, aber keine Ideen, wird Journalist.
Wer weder Stil noch Ideen hat, wird Germanist.
189. Wer über Humor streitet, hat keinen.
190. Wer Viagra im Garten verstreut, kann die Regenwürmer dann als Nägel verwenden.
191. Wer viel arbeitet, macht viele Fehler; wer keine Fehler macht, ist ein fauler Hund.
192. Wer zu allem seinen Senf gibt, gerät in den Verdacht, ein Würstchen zu sein.
193. Wer zuletzt lacht, hat es nicht früher begriffen.
194. Wer zu spät trinkt, den bestraft die Leber.
195. Wie man sich bettet, so schallt es heraus.
196. Wie man sich füttert, so wiegt man.
197. Wir fordern Haftpflicht für künstliche Gebisse.
198. Wo ein Wille ist, da ist auch ein Gebüsch.
199. Wo eine Villa ist, ist auch ein Weg.
200. Wo nix läuft, läuft der Fernseher (oder der Computer).
201. Woran erkannt man ein Schaschlik? Es sieht so spießig aus.
202. Wo viel Lid ist, ist auch viel Schatten.
203. Zeige mir deine Krawatte und ich sage dir, was du gegessen hast.
204. Zum Leben muss man geboren sein.