Poetry Slam

Definition

Poetry Slam (deutsch: Dichterwettstreit) ist ein literarischer Vortragswettbewerb, in dem selbstgeschriebene Texte innerhalb einer bestimmten Zeit einem Publikum vorgetragen werden. Bewertet werden sowohl der Inhalt der Texte als auch die Art des Vortrags.

Wettbewerb

Im Gegensatz zu einem Open Mic oder den Lesebühnen stehen die einzelnen Teilnehmer bei einem Slam untereinander im Wettbewerb. Dieser Wettbewerbsaspekt dient vor allem dazu, das Publikum zum Mitfiebern und Mitwerten einzuladen, da das Publikum auch den Sieger kürt.

Ebenfalls ist der Wettbewerb ein effektives Mittel für die Dichter, unmittelbares Feedback von einem interessierten Publikum zu erhalten, und soll als Ansporn für die Arbeit an den eigenen Texten und am Textvortrag, nicht aber als Grund für ernsthafte Rivalitäten genommen werden.

Texte und Performance

Teil der Grundidee des Poetry Slams ist es, die Texte nicht nur zu lesen, sondern zu performen, also beispielsweise zu schreien, zu flüstern, zu jaulen und zu keuchen. Rhythmisches und auswendiges Vortragen kann den positiven Eindruck bei dazu geeigneten Texten fördern. Generell sollte den Texten das Leben eingehaucht werden, das ihnen bei traditionellen Lesungen manchmal fehlt. Dabei muss der Gesamteindruck stimmig sein (Text und Performance sollten zueinander passen).

Inhaltlich wie auch formal gibt es keinerlei Vorgaben. Auf Slambühnen finden sich deshalb fast alle Formen moderner Literatur und Sprachkunst, von klassischer oder moderner Lyrik über Kabarett, Comedy bis zu Prosa.

Die dargebotenen Texte sind oft (aber keinesfalls immer) reine Bühnentexte, deren Wert sich in gedruckter Form nur unvollkommen mitteilt. Bei gedruckten Anthologien müssen die Herausgeber also teilweise nach anderen Kriterien auswählen als das Slampublikum. Literarische Qualität im üblichen Sinn bestimmt grundsätzlich nur als ein Faktor unter mehreren, wie ein Text beim Slam ankommt.

Slam im deutschsprachigen Raum

In Deutschland reicht die Tradition des Dichterwettstreits bis ins Mittelalter zurück. Am bekanntesten ist hier der Sängerkrieg auf der Wartburg im 13. Jahrhundert.

Bevor sich in Deutschland die ersten regelmäßigen Slams dauerhaft etablierten, gab es in einigen Städten bereits verschiedene Ansätze und Versuche mit diesem Veranstaltungsformat. Ab 1986 fanden Veranstaltungen unter dem Titel „Jeder darf mal“ in Frankfurt am Main statt, ab 1994 mit dem Titel „Poetry Slam“ in Berlin, ab 1996 in München, Frankfurt am Main und Düsseldorf sowie ab 1997 in Hamburg.

Diese vier Städte trugen im selben Jahr in Berlin zum ersten Mal einen National Poetry Slam aus. Schon ab 1998 kamen dann weitere Städte wie z. B. Augsburg, Freiburg im Breisgau, Kiel oder Marburg hinzu.

Die Anzahl lokaler Slams wuchs kontinuierlich und überschritt 1999 die deutschen Landesgrenzen nach Österreich und in die Schweiz, die sich im gleichen Jahr auch am National Slam beteiligten, was zwei Jahre später zur Namensänderung in „German International Poetry Slam“ (GIPS) führte.

Anders als im Ursprungsland gab es bei den jährlichen Meisterschaften des deutschen Sprachraumes zwei getrennte Disziplinen. Neben dem Einzelwettbewerb traten im Gruppenwettbewerb Teams von zwei bis fünf Dichtern an und trugen gemeinsam geschriebene Texte mehrstimmig vor.

Slam heute

Das Veranstaltungsformat Poetry Slam hat sich seit seiner Entstehung vor allem in Nordamerika und Europa ausgebreitet. Die Zahl der Veranstaltungsorte steigt weiterhin stark an. Auch in anderen europäischen Ländern finden regelmäßig Poetry Slams statt. In Singapur und in Ubud auf Bali finden die einzigen bisher bekannten Slams Asiens statt. In Afrika gibt es in Gabun einen regelmäßigen Slam und auch in Neuseeland und Australien etabliert sich zunehmend eine Slamszene.

Im Jahr 2004 wurden erste Versuche von Slamweltmeisterschaften gemacht. Sowohl in Greenville, South Carolina, als auch in Rotterdam wurden World Championship Poetry Slams abgehalten, die beide von Buddy Wakefield aus den Vereinigten Staaten gewonnen wurden. Sowohl die sehr hohen Kosten, die mit der Anreise der Teilnehmer aus den verschiedenen Ländern entstehen, als auch die Sprachbarrieren machen ein solches Unterfangen jedoch zu einem Projekt, das seinem Anspruch kaum gerecht werden kann.

U20

Seit einigen Jahren laufen Bestrebungen, Slam als lebendige Vermittlungsform für Literatur auch an die Schulen zu bringen. Mithilfe von Fortbildungen für Lehrkräfte und Workshops an Schulen existieren in zahlreichen deutschen Städten Poetry Slams für unter 20-Jährige (U20-Poetry Slam). In Stuttgart wurde der U20-Poetry Slam erstmals ins Programm des GIPS integriert. Mehr als 600 Zuschauer verfolgten das deutschsprachige Meisterschaftsfinale der Schülerinnen und Schüler. In Berlin wurden auf dem Slam2007 vom 3. – 6. Oktober 2007 erstmals drei Vorrunden für U20-Poetry Slammer durchgeführt, aus denen sich die bestplatzierten zwölf Finale-Teilnehmer qualifizierten. Rund 1700 Zuschauer kürten im Berliner Admiralspalast den U20-Slam-Champion Julian Heun (Berlin).

Hier nun 3 exemplarische Poetry Slams, einmal 2 Slams vom Dichterwettstreit 2008 auf dem Münsteraner Gemüsemarkt und danach der brandaktuelle Slam „Eines Tages, Baby“ von Julia Engelmann vom Bielefelder Hörsaal-Slam, der im Netz bereits millionenfach angeklickt wurde.

Poetry Slam – 2008

auf dem Münsteraner Gemüsemarkt

1. Dieter Lindemann: Wo du tankst (Für Katja)

Ich fuhr ihr anfangs manchmal hinterher

und stellte fest, dass sie stets

an derselben Tanke

und an derselben Säule

und am gleichen Tage

Superbleifrei tankt und sagte mir:

Am besten tank ich auch da

und auch an derselben Säule

und am gleichen Tage

und zwar immer hinter ihr

ganz dicht und nah.

Denn nur noch da

wo die tankt,

will auch ich tanken.

Wo die tankt,

anderswo nicht.

Und dass grad bei Aral und Shell

die Literpreise sanken,

ist mir völlig wurscht –

wo die tankt, tank auch ich!

Schon nach ‘nem halben Jahr in etwa

hat sie mitgekriegt, dass ich stets

an derselben Tanke

und an derselben Säule

und am gleichen Tage

Superbleifrei tank und hat gefragt:

Wieso ich immer an der Tanke

und an derselben Säule

und am gleichen Tage

tanke. Da hab ich gesagt,

so ganz verzagt und puterrot

hab ich gesagt:

Wo du tankst,

will auch ich tanken.

Wo du tankst,

anderswo nicht.

Jetzt kannste mit mir schimpfen

und jetzt könn’n wir uns hier zanken:

ändert gar nix dran –

wo du tankst, tank auch ich.

Ich glaub, das kam bei ihr total gut an, denn seit sie weiß, wieso ich

an derselben Tanke

und an derselben Säule

und am gleichen Tage

Superbleifrei tank, da grüßt sie mich

und tankt noch immer an der Tanke

und an derselben Säule

und am gleichen Tage.

Und das spricht ja wohl für sich.

Und höchstwahrscheinlich

träumt ja sie

von früh bis spät

längst so was wie:

Wo der tankt,

will auch ich tanken.

Wo der tankt,

anderswo nicht.

Ja ganz sicher hat sie nur noch

diesen einzigen Gedanken

und schwärmt Tag und Nacht:

Wo der tankt, tank auch ich.

2. Dieter Lindemann: Seit Katja mich verließ (Für Katja)

Und wenn der Wecker morgens klingelt

sag ich .Katja … Ruhe, Katja!“ …

denn seit Katja mich verließ

heißt alles Katja … auch der Wecker

heißt jetzt Katja und der klingelt

immer morgens früh und fies …

und dann steh ich ganz alleine auf

seit Katja mich verließ

und danach muss ich ers’ma‘ pinkeln …

doch am Kühlschrank sag ich meist …

„hallo Katja!“ zu dem Kühlschrank

weil der Kühlschrank ja so heißt

und dabei mach ich Katja auf…

und da liegt so’n Schaschlikspieß …

„hallo Katja!“ sag ich zu dem Spieß

seit Katja mich verließ

worauf das Katjaschaschlik lächelt

und wie soll ich widerstehn

wenn das so lächelt … und wie soll ich

pinkeln gehen, wenn das so lächelt …

und ich mach den Katja zu …

doch immer wenn ich Katja schließ

dann geht der Katja wieder auf

und zwar seit Katja mich verließ

und Katja lacht mich an und Katja

lacht mich aus und Katja ruft

und Katja nebelt alles ein

mit einem katjaesken Duft

und dieser Duft hat ein Aroma

zwischen Curry und Anis

und dieser Duft ist hiergeblieben

seit sie ging und mich verließ

und ich sag „hallo, hallo Katja“

zu der Pfanne die da hängt …

denn die heißt Katja … denn die Pfanne

hat mir Katja mal geschenkt

im Urlaub neunzehnfünfundneunzig

auf dem Flohmarkt in Paris

und darin brat‘ ich mir `ne Katja

weil sie ging und mich verließ

und Katja brutzelt in der Katja

und nun hab ich Zeit und geh

ma’ ganz schnell pinkeln und sag

„hallo, hallo Katja!“ zum WC

und bring mich optimal in Stellung

und ich ziele ganz präzis

und treffe immer mittenrein

seit Katja ging und mich verließ

und danach drück ich Katja ab

und Katja rauscht nach irgendwo

und ich schau ihr noch lange nach

und sag dann „tschüss“ zum Katja-Klo

und rieche wieder diesen Duft

und fühl mich wie im Paradies …

weil sie zwar ging … doch immerhin

mir ihre Düfte hinterließ

und in der Katja auf dein Katja

wartet Katja und ist heiß

und ich streu jede Menge Katja

auf das Katja und ich beiß

ein bisschen Katja ab und noch

ein bisschen Katja und genieß …

eine Katja nach der anderen …

seit Katja mich verließ.

Seit Katja mich verließ (Für Katja)

Und wenn der Wecker morgens klingelt

sag ich .Katja … Ruhe, Katja!“ …

denn seit Katja mich verließ

heißt alles Katja … auch der Wecker

heißt jetzt Katja und der klingelt

immer morgens früh und fies …

und dann steh ich ganz alleine auf

seit Katja mich verließ

und danach muss ich ers’ma‘ pinkeln …

doch am Kühlschrank sag ich meist …

„hallo Katja!“ zu dem Kühlschrank

weil der Kühlschrank ja so heißt

und dabei mach ich Katja auf…

und da liegt so’n Schaschlikspicß …

„hallo Katja!“ sag ich zu dem Spieß

seit Katja mich verließ

worauf das Katjaschaschlik lächelt

und wie soll ich widerstehn

wenn das so lächelt … und wie soll ich

pinkeln gehn wenn das so lächelt …

und ich mach den Katja zu …

doch immer wenn ich Katja schließ

dann geht der Katja wieder auf

und zwar seit Katja mich verließ

und Katja lacht mich an und Katja

lacht mich aus und Katja ruft

und Katja nebelt alles ein

mit einem katjaesken Duft

und dieser Duft hat ein Aroma

zwischen Curry und Anis

und dieser Duft ist hiergeblieben

seit sie ging und mich verließ

und ich sag „hallo, hallo Katja“

zu der Pfanne die da hängt …

denn die heißt Katja … denn die Pfanne

hat mir Katja mal geschenkt

im Urlaub neunzehnfünfundneunzig

auf dem Flohmarkt in Paris

und darin brat‘ ich mir `ne Katja

weil sie ging und mich verließ

und Katja brutzelt in der Katja

und nun hab ich Zeit und geh

ma’ ganz schnell pinkeln und sag

„hallo hallo Katja!“ zum WC

und bring mich optimal in Stellung

und ich ziele ganz präzis

und treffe immer mittenrein

seit Katja ging und mich verließ

und danach drück ich Katja ab

und Katja rauscht nach irgendwo

und ich schau ihr noch lange nach

und sag dann „tschüss“ zum Katja-Klo

und rieche wieder diesen Duft

und fühl mich wie im Paradies …

weil sie zwar ging … doch immerhin

mir ihre Düfte hinterließ

und in der Katja auf dein Katja

wartet Katja und ist heiß

und ich streu jede Menge Katja

auf das Katja und ich beiß

ein bisschen Katja ab und noch

ein bisschen Katja und genieß …

eine Katja nach der anderen …

seit Katja mich verließ.

3. Julia Engelmann

Julia Engelmann wurde 1992 geboren und studiert Psychologie. Seit einigen Jahren nimmt sie regelmäßig an Poetry Slams teil. Ein Video ihres Beitrags »One Day« beim Bielefelder Hörsaal-Slam wurde zum Überraschungshit im Netz und bisher millionenfach geklickt, geliked und geteilt.

Ihre Message, Träume endlich in die Tat umzusetzen, spricht allen aus dem Herzen. Mit erfrischender Ehrlichkeit gibt sie Denkanstöße, rüttelt wach und erzählt hinreißend über die kleinen und großen Momente im Leben. Mal zart, mal kraftvoll und immer berührend, ruft Julia Engelmann dazu auf, mutig zu sein, das Glück zu suchen und das Leben zu leben, bevor es zu spät ist.

Eines Tages, Baby (2014)

»One day, baby, we’ll be old,

oh baby, we’ll be old

and think of all the stories that we could have told.«

Eines Tages, Baby, werden wir alt sein,

oh Baby, werden wir alt sein

und an all die Geschichten denken,

die wir hätten erzählen können.

Wer ich bin?

Ich bin der Meister der Streiche,

wenn’s um Selbstbetrug geht,

ein Kleinkind vom Feinsten,

wenn ich vor Aufgaben steh.

Bin ein entschleunigtes Teilchen,

kann auf keinsten was reißen,

lass mich begeistern für Leichtsinn –

wenn ein anderer ihn lebt.

Ich denke zu viel nach,

ich warte zu viel ab,

ich nehm mir zu viel vor,

und ich mach davon zu wenig.

Ich zweifle alles an,

halte mich zu oft zurück,

ich wäre gerne klug –

allein das ist ziemlich dämlich.

Ich würde so vieles sagen,

aber bleibe meistens still,

weil – wenn ich das alles sagen würde,

wär das viel zu viel.

Es gibt zu viel zu tun,

meine Listen sind so lang,

ich werd das eh nie alles schaffen,

also fang ich gar nicht an.

Und eines Tages, Baby,

werde ich alt sein,

oh Baby, werde ich alt sein

und an all die Geschichten denken,

die ich hätte erzählen können.

Stattdessen?

Stattdessen häng ich planlos vorm Smartphone,

wart bloß auf den nächsten Freitag.

»Ach, das mach ich später«

ist die Baseline meines Alltags.

Ich bin so furchtbar faul

wie ein Kieselstein am Meeresgrund.

Ich bin so furchtbar faul,

mein Patronus ist ein Schweinehund.

Mein Leben ist ein Wartezimmer,

niemand ruft mich auf.

Mein Dopamin – das spar ich immer,

falls ich’s noch mal brauch.

Und du?

Du murmelst jedes Jahr neu an Silvester

die wieder gleichen Vorsätze treu in dein Sektglas.

Und Ende Dezember stellst du fest,

dass du Recht hast,

wenn du sagst, dass du sie dieses Mal

schon wieder vercheckt hast.

Dabei sollte für dich doch schon 2013

»das erste Jahr vom Rest deines Lebens« werden.

Du wolltest abnehmen, früher aufstehen, öfter rausgehn,

mal deine Träume angehn, mal die Tagesschau sehen

für dein Smalltalk-Allgemeinwissen.

Aber so wie jedes Jahr,

obwohl du nicht damit gerechnet hast,

kam dir wieder mal der Alltag dazwischen.

Unser Leben ist ein Wartezimmer, niemand ruft uns auf.

Unser Dopamin – das sparen wir immer,

falls wir es später brauchen.

Wir sind jung und haben so viel Zeit,

warum soll’n wir was riskieren?

Wir wollen keine Fehler machen,

wollen auch nichts verlieren.

Und es bleibt so viel zu tun, unsre Listen bleiben lang,

und so geht Tag für Tag ganz still ins unbekannte Land.

Aus »Das mach ich später« wird »Ach, das mach ich später«

wird »AHHHH, das mach ich später!« wird jetzt.

Und eines Tages, Baby, werden wir alt sein,

oh Baby, werden wir werden alt sein

und an all die Geschichten denken,

die wir hätten erzählen können.

Und die Geschichten,

die wir dann stattdessen erzählen,

werden traurige Konjunktive sein wie –

»Einmal wär ich fast einen Marathon gelaufen

und hätte fast die Buddenbrooks gelesen,

und ich wär mal beinah

»bis die Wolken wieder lila« waren noch wach gewesen,

fast hätten wir uns mal demaskiert

und gesehen, wir sind die Gleichen,

und dann hätten wir uns fast  gesagt,

wie viel wir uns bedeuten« –

werden wir erzählen.

Und dass wir bloß faul und feige waren,

das werden wir verschweigen

und uns heimlich wünschen,

noch ein bisschen hierzubleiben.

Wenn wir dann alt sind und unsere Tage knapp

– und das wird sowieso passieren –

dann erst werden wir kapieren,

wir hatten nie was zu verlieren.

Denn das Leben, das wir führen wollen,

das können wir selber wählen.

Also los!, schreiben wir Geschichten,

die wir später gern erzählen.

Also!

Lass uns nachts lange wach bleiben,

aufs höchste Hausdach der Stadt steigen,

lachend und vom Takt frei

die allertollsten Lieder singen!

Lass uns Feste wie Konfetti schmeißen,

sehen, wie sie zu Boden reisen,

und die gefallenen Feste feiern,

»bis die Wolken wieder lila sind«!

Lass mal an uns selber glauben,

ist mir egal, ob das verrückt ist!

Wer genau guckt, sieht,

dass Mut auch bloß ein Anagramm von Glück ist.

Wer immer wir auch waren,

lass uns werden, wer wir sein wollen.

Wir haben viel zu lang gewartet,

lass uns Dopamin vergeuden!

»Der Sinn des Lebens ist Leben« –

das hat schon Casper gesagt.

»Let’s make the most of the night« –

das hat schon Ke$ha gesagt.

Lass uns möglichst viele Fehler machen

und möglichst viel aus ihnen lernen,

lass uns jetzt schon Gutes säen,

damit wir später Gutes ernten!

Lass uns alles tun, weil wir können

und nicht müssen,

jetzt sind wir jung und lebendig,

und das soll ruhig jeder wissen!

Lass uns uns mal demaskieren

und dann sehen, wir sind die Gleichen,

und dann können wir uns noch sagen,

dass wir uns viel bedeuten!

Denn unsere Tage gehen vorbei

– das wird sowieso passieren –

und bis dahin sind wir frei,

und es gibt nichts zu verlieren.

Das Leben, das wir führen wollen,

wir können es selber wählen.

Also los, schreiben wir Geschichten,

die wir später gern erzählen!

Und eines Tages, Baby, werden wir alt sein,

oh Baby, werden wir alt sein

und an all die Geschichten denken –

die für immer unsere sind.